Präventions-Kontrollen
Motorrad-Saison: Das ist die Bilanz der Polizei

28.09.2021 | Stand 28.09.2021, 10:28 Uhr

Die Polizei kontrollierte am Wochenende am Arber Motorradfahrer. −Foto: Polizei

Zum Ende der Motorradsaison hat sich die Polizei bei Bayerisch Eisenstein (Landkreis Regen) den Kontrollen der Motorradfahrer gewidmet. Die Beamten haben dabei vor allem Wert auf Aufklärung und Sensibilisierung gelegt.

Im Fokus des zweiten großen Motorradkontrolltags stand ganz klar der Präventionsaspekt. Experten der Motorradkontrollgruppe, der Technischen Kontrollgruppe Verkehr (TKV) sowie zahlreiche Unterstützungskräfte umliegender Dienststellen waren am Sonntag rund um den Arber im Einsatz.



Zwischen Bayerisch Eisenstein und Brennes wurden Geschwindigkeitsmessungen und allgemeine Verkehrskontrollen durchgeführt, auf der Brennesstraße nahe der Arber-Bergbahn wurden ebenfalls überwiegend motorisierte Zweiräder kontrolliert und beim Parkplatz am Arbersee hatte das Polizeiverwaltungsamt seine Präventionsmobile aufgebaut.

Bei den Präventionsmobilen wurden wie schon im Juli die Unfallfahrzeuge vom tragischen „Kalteck-Unfall“ präsentiert. Wer Interesse hatte, konnte sich auch einen zehnminütigen Film über den Unfall anschauen. Die Mutter des schwer verletzten Jungen und Ehefrau des getöteten Pkw-Fahrers gibt hier eindrucksvolle Einblicke in ihre Wahrnehmung des tragischen Unfalls und dessen Folgen, mit denen die Familie nach wie vor zu kämpfen hat. Daneben hatte das Team der Zentralen Verkehrsprävention einen Infostand aufgebaut, wo sich Interessierte verschiedene Flyer, Warnwesten und auch allerlei Geschenke für die kleinen Besucher abholen konnten. Darüber hinaus waren auch die Ortskenntnisse der eingesetzten Beamten bei Wanderern sehr gefragt – man hilft wo man kann.

Wenn Experten mit Enthusiasten ins Gespräch kommen

Bei der Kontrollstelle nahe der Arber-Bergbahn haben Spezialisten der Motorradkontrollgruppe und TKV so viele Biker wie möglich in die Kontrollstelle gewunken. Die speziell für Manipulationen an Kraftfahrzeugen ausgebildeten Beamten erkennen oftmals schon auf den ersten Blick, ob bei einem Motorrad unzulässige oder die Verkehrssicherheit beeinträchtigende Veränderungen vorgenommen wurden. Obwohl am Sonntag nur vereinzelt Verstöße zu verzeichnen waren, versuchten die Kontrollkräfte auch mit den tadellosen Bikern ins Gespräch zu kommen. Von den Seitenspiegeln über Brems- und Kupplungshebel bis zum Auspuff wurde angeregt über Spitzfindigkeiten bei der Ausstattung von Motorrädern gefachsimpelt. Eine sehr angenehme Kontrollatmosphäre, wie auch Einsatzleiterin PORin Inge Roith befand: „Wir haben wettermäßig natürlich einen absoluten Traumtag erwischt. Wer jetzt denkt, die Motorradfahrer wären genervt, wenn sie hier ihren Sonntagsausflug mehr oder weniger unfreiwillig unterbrechen müssen, der täuscht sich. Überwiegend fanden hier äußerst informative und freundliche Gespräche zwischen Bikern und Einsatzkräften statt“.

Kontrollergebnisse

Das allgemeine Fazit zu dem Kontrolltag fiel durchaus positiv aus. „Uns ging es heute nicht darum, möglichst viele Biker zur Kasse zu bitten. Wir wollten für Gefahren sensibilisieren und uns im persönlichen Gespräch austauschen. Es kann gut sein, dass Einige unsere Kontrollstelle gezielt gemieden haben. Die haben das Problem dann wohl nicht verstanden“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Das Problem: 90% der Verkehrsunfälle enden bei Motorradfahrern mit Verletzungen, oftmals schwer, leider immer noch zu oft auch tödlich. Daher kommt dem Schutz besonders gefährdeter Verkehrsteilnehmer weiterhin hohe Bedeutung zu. Dass die Beanstandungsquote jetzt gegen Ende der Saison so niedrig ist, kann sicherlich auch auf die bisher durchgeführten Maßnahmen im Rahmen des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 zurückgeführt werden.

Bei den Geschwindigkeitsmessungen auf der St 2154 wurden 17 Geschwindigkeitsüberschreitungen registriert, davon neun Krafträder und acht Pkws. Das gefährlichste Verhalten zeigte ein Motorradfahrer, der mit 93 km/h statt der erlaubten 50 km/h durch eine Ortschaft bretterte. Ihn erwartet ein Fahrverbot sowie zwei Punkte und ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro.
Bei den allgemeinen Verkehrskontrollen wurden rund 150 Motorräder überprüft, 31 mussten beanstandet werden, drei Motorräder mussten vorübergehend abgestellt und unzulässige Umbauten behoben werden. In einem Fall wurden die Brems- und Kupplungshebel kurzerhand von den Einsatzkräften abmontiert und sichergestellt, da es sich um nicht zugelassene Anbauteile handelte.

− pnp/lha