Haibach/Regensburg
"Motor der Region": Ernst Hinsken im Alter von 77 Jahren gestorben

31.08.2020 | Stand 19.09.2023, 23:25 Uhr

Er wurde gerne als "Bayerwald-Turbo" bezeichnet. Mit 77 Jahren ist Ernst Hinsken nun gestorben. −Archivfoto: Bäumel-Schachtner

Es herrscht große Trauer in der Region: Ernst Hinsken, der unermüdliche Motor der Region, ist am Sonntag im Alter von 77 Jahren in Regensburg gestorben.

33 Jahre lang hat er als Mitglied des Deutschen Bundestags nicht nur seine Heimat entscheidend geprägt, er hat weit über die Grenzen seines Wahlkreises Straubing-Regen hinaus Akzente gesetzt. Er war ein Ausnahmepolitiker und Ausnahmemensch, bei dem immer der Bürger im Mittelpunkt seines Strebens gestanden hat.

1967 trat er in die CSU ein und startete seine Karriere als Kreisvorsitzender der Jungen Union. 1980 wurde er zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 2013 angehörte. Bei den Bundestagswahlen 2002 und 2005 erhielt er mit 74,6 Prozent beziehungsweise 68,0 Prozent der Erststimmen jeweils den höchsten Stimmanteil aller Wahlkreisbewerber in Deutschland für den Wahlkreis Straubing-Regen.

Als "Bayerwald-Turbo" bekannt

Es machte sich bezahlt, dass der Haibacher für jeden ein freundliches Wort und ein offenes Ohr hatte – er galt als enorm bürgernah, aber nicht, um auf Stimmenfang zu gehen, sondern weil ihm die Menschen wirklich am Herzen lagen. Im Kabinett Kohl fungierte der gelernte Bäckermeister vom 15. Januar bis zum 26. Oktober 1998 als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Von 1998 bis 2005 war er Vorsitzender des Ausschusses für Tourismus, sowie von April 2011 bis 2013 Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie des Deutschen Bundestages.

Die Region wird den "Bayerwald-Turbo", wie Ernst Hinsken genannt wurde, sehr vermissen. Ihr Mitgefühl drückten am Montag zahlreiche Politiker der Familie aus und blickten auf seine vielen Verdienste zurück, erwähnten aber auch seine menschliche Größe.

Statements von Scheuer und Weber

Hinsken habe sich "einen Ruf als unermüdlicher Arbeiter und Anwalt der Interessen der Menschen gemacht", betonte Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister und niederbayerischer CSU-Vorsitzender. Der niederbayerische Europaabgeordnete, EVP-Fraktionsvorsitzende und stellvertretende CSU-Parteivorsitzende Manfred Weber erklärte: "Ernst Hinsken war nicht nur ein Vollblutpolitiker, er war für ganze Politikergenerationen ein Vorbild: Seine Einsatz- und Leistungsbereitschaft, die Leidenschaft und auch die Hartnäckigkeit, mit der er sich für die großen und kleinen Projekte und Themen seiner Heimat eingesetzt hat, brachten ihm weit über Niederbayern hinaus Anerkennung."