Bodenmais
Mit "Hexenschuss & Hexenbesen" : Theaterspieler trotzen Corona

30.09.2021 | Stand 30.09.2021, 14:25 Uhr

Bergführer (André Soboczenski) und Mutter (Manuela Stangl) trösten den aus Bergnot geretteten "Naturforscher" (Vincent Schöffel) −Foto: Wolf

Die Vorfreude stand sowohl Darstellern als auch Zuschauern förmlich im Gesicht geschrieben: Nach der langen Corona-Pause konnte das Bodenmaiser Bauerntheater endlich wieder auftreten und am vergangenen Donnerstag sein ihr neues Stück "Hexenschuss & Hexenbesen" im Pfarrzentrum präsentieren.

Zwar mussten aufgrund der geltenden Corona-Maßnahmen Abstände zwischen den Zuschauern eingehalten und die 3G-Regel umgesetzt werden, der Stimmung tat das aber keinen Abbruch, zumal die gut 100 Zuschauer die Maske am Sitzplatz ablegen durften.

Auch bei Bürgermeister Joli Haller, der Einheimische und Gäste bei der Premiere im Pfarrzentrum begrüßte, herrschte große Vorfreude: "Es ist einfach schön, nach so einer langen Pause endlich wieder das Bauerntheater auf der Bühne stehen zu sehen. Das ist ein Stück Bodenmaiser Kultur", erklärte er. Sein Dank galt insbesondere den Darstellern und Helfern: "Dies ist inzwischen die 45. Saison des Bauerntheaters. Seit Bestehen sind alle Beteiligten ehrenamtlich tätig, und jeder Euro an Erlös wird für karitative Zwecke gespendet. Das verdient höchsten Respekt." Außerdem bedankte sich der Rathauschef bei "Hausherr" Pfarrer Alexander Kohl und Pfarrzentrum-Pächter Joachim Krogmann, der sich um die Bewirtung mit Getränken kümmerte.

Eröffnet wurde die 45. Spielsaison von den jungen "Biei-Blech- Blosan", die auch in den Pausen zünftige Blasmusik zum Besten gaben. Das neue Theaterstück, für das sich Spielleiterin Karola Trum und ihr Team entschieden hatten, ist eine Bauernkomödie in drei Akten mit deftig-bayerischem Humor. Es handelt vom Bauern Walter Moosbichler (gespielt von Josef Weikl), der zusammen mit seinen drei Schwestern Trix (Karola Trum), Klara (Steffi Pokorny) und Ida (Caro Freilinger) ein schönes Bauernhaus bewohnt. Der Knecht Gustav (Klaus Pister) hingegen ist zusammen mit dem Vieh im alten Lotterhäuschen untergebracht. Trotzdem scheint der Knecht zufriedener zu sein als sein Bauer. Kein Wunder, hat doch der Bauer allerhand Mühe mit seinen drei Schwestern. Klara spricht zu viel, Trix ist zu naiv und Ida zeigt seiner Meinung nach allzu viel ihrer weiblichen Reize. Am liebsten hätte er sie alle aus dem Haus. Da man aber zu abgelegen wohnt und sich kaum ein Mann sehen lässt, scheint der Zustand unabänderlich.

Überraschend bewilligt die Gemeinde auf dem Grundstück einen kleinen Campingplatz, der aber vorerst auch keine Änderung bewirkt. Die naive Trix versucht immer wieder, auf einem Besen zu reiten. Gustav rät ihr auch noch, dass dies nur mit genügend Alkohol möglich sei. Doch alle Startversuche enden im Sturzflug. Übermütig erklärt Gustav: "Die erste, die auf einem Besen fliegen kann, die heirate ich!"

Danach überschlagen sich die Ereignisse: Klara macht sich an den Bergführer Max Hegglin (André Soboczenski) ran, Ida schmeichelt sich beim jungen "Naturforscher" Hans-Rudolf Häglinger (Vincent Schöffel) ein, und bei den Campinggästen mischen plötzlich auch noch zwei Frauen – Anna Häglinger (Manuela Stangl) und Lina Hochhuber (Veronika Leutner) – mit. Knecht und Bauer glauben, in den beiden Bekannte aus dem Militärdienst zu erkennen – ob die Damen dies auch noch wissen? Wer wird wohl nun zuerst unter der Haube sein? Die heiratswilligen Schwestern? Oder wird auch bei den Männern so manches Geheimnis gelüftet?

Das Stück "Hexenschuss & Hexenbesen" sorgt für einen kurzweiligen Abend, und die Darsteller, die monatelang in vielen Stunden ihre Rollen einstudiert haben, verstehen es, das Publikum zum Lachen zu bringen. Unterstützt werden sie dabei von den Souffleusen Martina Freilinger und Sabrina Probst sowie von Claudia Achatz (Maske) und Martin Wolf (Technik). Die Spieltermine: Samstag, 2. Oktober (bereits ausverkauft); Sonntag, 10. Oktober, Sonntag, 26. Dezember, Donnerstag, 6. Januar 2022, Donnerstag, 20. Januar, Donnerstag, 10. Februar, Montag, 28. Februar (Rosenmontag). Einlass im Pfarrzentrum in Bodenmais ist jeweils ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Karten sind beim Malerbetrieb Treml in der Bahnhofstraße 67 erhältlich (✆ 09924/200).

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