Regen/Eging
Jahresverlust von 4,8 Millionen Euro beim ZAW

09.08.2021 | Stand 09.08.2021, 15:18 Uhr


Der Zweckverband Abfallwirtschaft (ZAW) Donau-Wald hat in seiner 201. Verbandsversammlung in Eging am See den Jahresabschluss für das Jahr 2020 vorgelegt. Die Geschäftsleitung weist einen Jahresverlust in Höhe von 4,8 Millionen Euro aus. Nach dem Rückgang bei den liquiden Mittel auf 45,1 Millionen Euro (2019) erfolgte für das Berichtsjahr eine Aufstockung um 1,4 Millionen auf 47,5 Millionen Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Millionen auf 97,2 Millionen Euro.

Corona ging auch in den Wertstoffhöfen im Verbandsgebiet nicht spurlos vorüber: "Warteschlange vor dem Wertstoffhof", "Nichts geht mehr – Ansturm auf den Recyclinghof", "Ausmisten und Chips essen" oder "Dauerstau in beide Richtungen" lauteten die Überschriften in den Zeitungen. Besonders gefordert waren in Hochzeiten der Pandemie die Mitarbeiter in den Wertstoffhöfen des Verbandsgebietes, das die Landkreise Deggendorf, Freyung-Grafenau, Passau und Regen sowie die Stadt Passau umfasst. "Wir haben nur einen Tag zugehabt", sagte Werkleiter Karl-Heinz Kellermann für 2020.

Mit 28,2 Prozent Eigenkapital-Quote lag das Jahr 2020 unter dem Vorjahr (33,9 Prozent). 70 Prozent der Erträge kamen aus den Restmüllgebühren, 16 Prozent aus der Restmüll-/Sperrmüll-Annahme, sieben Prozent aus Erstattungen aus dem Dualen System (Grüner Punkt). Ausgegeben wurden 34 Prozent des Geldes für Entsorgung, 27 Prozent für Leistungsverrechnungen, 21 Prozent fürs Personal, zwölf Prozent gingen in dei Deponierückstellung.

2,1 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr für den Neubau eines Gasspeichers mit zweitem Blockheizkraftwerk in Passau-Hellersberg investiert, 780000 Euro für eine Kompostierhalle in Ortenburg und 650000 Euro für die Erweiterung der Deponie in Hellersberg. 41 Prozent der Jahresmenge machten die 158907 Tonnen Rest- und Sperrmüll/Inerte aus, 129788 Tonnen Bio- und Grüngutabfälle entsprechen 33 Prozent und 102521 Tonnen Wert- und Problemabfallstoffe 26 Prozent der gesammelten Menge. Insgesamt 392517 Tonnen entsprechen der Vorjahres-Menge von 393727 Tonnen.

Kellermann nannte einige Ängerungen, die in der 2020er-Bilanz aufscheinen, so etwa höhere Gebühren im Holsystem aufgrund gestiegener Behälteranmeldungen und Gebührenanpassung, höhere Gebühren im Bring-System aufgrund gestiegener Sperrmüllmengen und Gebührenanpassung, Rückstellungen für Deponie Außernzell (Anpassung der Laufzeit auf 50 Jahre) und Auflösung von Rückstellungen für Gebührenausgleich aus den Jahren 2016 bis 2019 und 2020 bis 2023.

Als laufende und geplante Baumaßnahmen nannte Kellermann die Deponie Außernzell (Erweiterung Photovoltaik-Freiflächenanlage), das ERZ Passau Hellersberg (Neubau Gasspeicher mit zweiten Blockheizkraftwerk) sowie Neubau von PV-Dachanlagen. In Vorbereitung ist in Vilshofen/Albersdorf eine Kompostieranlage und Lagerhalle, in Außernzell die Dachsanierung des Verwaltungsgebäudes, in Hellersberg die Sanierung von Asphaltflächen und Waschplatz, in der Deponie Außernzell der Bau einer Lagerfläche. In mehreren Recyclinghöfen, so auch in Kirchberg, wird die Betriebsfläche erweitert. Eine Investitionssumme von 7,35 Millionen Euro ist eingeplant.

− rb