Noch läuft die aktuelle Teilzeitschule Hauswirtschaft am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Regen. Aber der Kurs ist in den letzten Zügen. Eineinhalb Jahre liegen hinter den 16 Frauen, die jeden Mittwoch zur Schule ans Amt nach Regen gekommen waren, um alles rund um die fachkundige Haushaltsführung zu lernen.
Vor einem Jahr um diese Zeit gab es den ersten Online-Unterricht, dann große Freude beim Wiedersehen im Sommer 2020 und schließlich Unterricht über Videokonferenzen während der hohen Inzidenz in Regen. Vier Teilnehmerinnen mussten wegen Corona aufhören – wegen hohen gesundheitlichen Risikos oder weil plötzlich die Grundschulkinder zu Hause zu betreuen waren.
Hinsichtlich Digitalisierung wurde allerdings ein gewaltiger Fortschritt gemacht – Videokonferenzen mit allen möglichen Umfragetools, Gruppenarbeiten in Teilsitzungen funktionierten meist wunderbar und machten Spaß. Besonders gefordert waren die Praxislehrkräfte. Fachlehrerin Ramona Biller erstellte viele Videos wie beispielsweise das Tranchieren eines Rehrückens oder die Herstellung von Schupfnudeln.
"Das klappte super", meinte Schülerin Regina Ebner aus Böbrach, "aber es geht nix über den Präsenzunterricht – wenn Frau Biller einem über die Schulter schaut und noch ein paar Zusatztipps beim Kochen geben kann!". Auch der Kontakt untereinander fehlte sehr. Besonders hohe Flexibilität kann Schulleiterin Christine Seidl all ihren Kursteilnehmerinnen bescheinigen – bei kurzfristigen Entscheidungen zu Corona-Maßnahmen war jede einzelne immer für Änderungen im Stundenplan bereit.
Eine sehr große Hilfe war stets die Unterstützung durch das Landratsamt im Schulalltag. Ob Desinfektionsmittel, Masken, IT- Ausstattung, Selbsttests …, es wurde immer alles sehr schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt. Bis jetzt gab es kein Infektionsgeschehen an der Schule. Schulleiterin Seidl vermutet, dass es neben der guten Ausstattung daran lag, dass sich alle Teilnehmerinnen (alle Erwachsene) sehr zuverlässig und konsequent an das Hygienekonzept gehalten haben. Beim geringsten Schnupfen waren die Frauen zu Hause geblieben, was sich im Nachhinein in einem Fall als sehr wertvoll erwiesen hatte, weil die Betroffene tatsächlich Corona-positiv war.
AHA-L ging in Fleisch und Blut über. Und ein bisschen Glück gehört natürlich in dieser Pandemie auch dazu. Eine der besonderen Herausforderungen war auch, die Materialien für den Unterricht zu besorgen – woher die Pflänzchen, Dekomaterialien für das Gesteck bekommen, wenn alles im Lockdown ist? Irgendwie gab es aber immer eine Lösung. Sogar für komplizierte Schritte beim Dirndl-Nähen gab’s zwischendurch auch immer wieder Videoanweisungen von Margret Rambold-Wittenzellner.
Alle waren begeistert, als im Februar die Abschlussklassen wieder in Präsenzunterricht gehen konnten. Fachgerechtes Bügeln von Hemden oder Nähen kann man zwar über Videos lernen – aber auch im Fach Haus- und Textilpraxis favorisieren die Kursteilnehmerinnen es, wenn Fachlehrerin Katharina Hainzlmeier zur Stelle ist, wenn man mal nicht weiter weiß. In der Küchenpraxis machten Fingerfood, Festliche Torten oder Plattenlegen in Präsenzform besonders Spaß. Ebenso die Theoriefächer Ernährungslehre, Haushalts- und Finanzmanagement oder Familie und Soziales konnten weitergeführt werden, was auch wichtig war für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung.
Neustart im Herbst 2021, Infos online im Mai
Ein neues Semester der Teilzeitschule Hauswirtschaft beginnt voraussichtlich am Mittwoch, 15.September 2021. Alle Interessierten sind eingeladen zum Infonachmittag am Freitag, 7. Mai um 14 Uhr in Form einer Online-Videokonferenz. Anmeldung und sonstige Info zur Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, unter www.aelf-rg.bayern.de oder unter ✆ 09921/6081018 bei Schulleiterin Christine Seidl.
− bb
Eine der Lehrgangsteilnehmerinnen, für die es jetzt auf die Zielgerade geht: Carola Nausch aus Zwiesel
Diese Dirndl sind im Lehrgang entstanden. −Fotos: Seidl
