Regen
Das Wetter im Januar: Ein viel zu warmer Jahresstart

Niederschläge über dem Durchschnitt

03.02.2022 | Stand 03.02.2022, 12:17 Uhr

Ab dem Dreikönigstag hat sich der Winter im Bayerischen Wald eingenistet. Zur Monatsmitte kam viel Sonnenschein hinzu. −Foto: Frisch

Trotz mancher gegenteiliger Prognosen war der Winter bis dato zu mild – auch im Bayerischen Wald. Wie die Regener Meteomedia-Wetterstation zeigt, war hier der Januar relativ sonnig und auch im Vergleich zum langjährigen Mittel zu trocken.

Im Januar konzentrierte sich der Wärmeschwerpunkt über Deutschland, Tschechien und Österreich. Örtlich lagen die Temperaturen um bis zu fünf Grad über dem Schnitt. Im Dreieck Passau-Mainz-Dresden und im Raum Salzburg gab es mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel. Ansonsten war es zu trocken und in den Alpen und im Bayerischen Wald auch sehr sonnig.
Mit lauen +10,1°C an der Meteomedia-Station im vhs-Garten in Regen startete der Neujahrstag gleich mit dem Monatsmaximum. Ab dem Dreikönigstag nistete sich der Winter ein. Nach etwas Schneefall breitete sich Hochdruckwetter und eine mäßig-kalte Nordlage über dem Land aus. Für den Bayerischen Wald bedeutete das Sonne satt, aber auch Frost bis -9,3° C am Morgen des 12. Januar in der Kreisstadt. Insgesamt wurden in Regen im Januar 2022 26 Frosttage registriert.
Im letzten Monatsdrittel nahm der Tiefdruckeinfluss von Nordosten her zu. Während es unterhalb 500 Meter Meereshöhe meist regnete, bildete sich darüber eine dünne, ab 600 Meter zum Monatsende auch eine wintersporttaugliche Schneedecke aus. Am 22. Januar lagen in Regen immerhin 15 Zentimeter Schnee. Mehr als doppelt so viel, nämlich 33 Zentimeter, wurden am selben Tag in Zwiesel gemessen. Insgesamt lag die weiße Pracht in Regen mit 26 Schneedeckentagen sogar einen Tag länger als im Durchschnitt der Periode 1961–1990. Die Niederschlagssumme überstieg mit 70 Millimeter (an 21 Tagen fiel Niederschlag) das Mittel um 30 Prozent.
Der sehr warme Start und das nasskalte Ende hatten mit -0,1°C einen +2,4 Grad zu warmen Januar 2022 zur Folge. Der Blick in die meteorologische Glaskugel, sprich Langfristprognose, lag für den Januar damit komplett daneben. Sie zeigte mit über 60 Prozent Wahrscheinlichkeit einen zu kalten Jahresstart an.
Daten: MeteoGroup Nederland BV und Opendata DWD, OffenbachText: Markus Wittenzeller