Regen/Deggendorf
Arbeitsmarkt in der Region weiter robust

Dezember-Arbeitslosenquote im Landkreis lag bei 3,3 Prozent

04.01.2022 | Stand 04.01.2022, 11:18 Uhr


Im Agenturbezirk Deggendorf waren im Dezember 6053 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 671 Personen mehr als im November und 1253 weniger als vor einem Jahr. Und auch andere Zahlen deuten daraufhin, dass der Arbeitsmarkt in der Region nach wie vor recht robust dasteht.

Die Zahlen hat am Dienstag die Agentur für Arbeit in Deggendorf veröffentlicht, die für die Landkreise Deggendorf, Regen, Straubing-Bogen und die Stadt Straubing zuständig ist.

Ein längerfristiger Vergleich zum Dezember 2019 zeigt, dass der aktuelle Arbeitslosenbestand mit dem Vorkrisenniveau vergleichbar ist: Vor zwei Jahren waren 5834 Personen arbeitslos gemeldet. "Trotz Beginn der kalten Jahreszeit und der Unsicherheit durch die neue Corona-Variante ist unser Arbeitsmarkt weiterhin verhältnismäßig robust", sagt Peter Weindl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Deggendorf. Vor einem Jahr habe der Lockdown den Arbeitsmarkt hart getroffen, diesen Dezember seien die Einschränkungen in der Pandemie nicht so gravierend. Wie es weitergehe, das hänge vom weiteren Pandemiegeschehen ab, so Weindl.

Die Arbeitslosenquote liegt im Agenturbezirk aktuell bei 3,0 Prozent und damit klar unter dem Vorjahresniveau von 3,6 Prozent. Im Dezember 2019 lag die Quote bei 2,9 Prozent. Der Landkreis Regen hat aktuell eine Quote von 3,3 Prozent, im Dezember 2020 lag sie bei 3,8 Prozent.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung sind im Agenturbezirk 3709 Menschen arbeitslos gemel-det, das sind 605 mehr als im Vormonat und 1043 weniger als im Vorjahr. Die anteilige Arbeitslosenquote liegt bei 1,9 Prozent. Im Bereich der Grundsicherung gibt es 2344 Arbeitslose, das ist ein Plus von 66 gegenüber November, im Vergleich zum Dezember 2020 sind es 210 Arbeitslose weniger. Die anteilige Arbeitslosenquote beträgt 1,2 Prozent. In allen Regionen des Agenturbezirks ist die Ar-beitslosenquote im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Im Landkreis Deggendorf beträgt diese 2,5 Prozent, im Landkreis Straubing-Bogen 2,6 Prozent, in der Stadt Straubing 4,9 Prozent.

Personalbedarf und Beschäftigung steigt weiter

Im Dezember wurden im Agenturbezirk 1062 Arbeitsstellen neu gemeldet. Das sind 4,4 Prozent mehr als im November und 20,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen erreicht mit 4319 erneut einen neuen Höchststand und liegt deutlich über dem Vorjahreswert (plus 1600 Stellen). Seit Jahresbeginn sind im Jahr 2021 insgesamt 11811 Stellen eingegangen. Im Landkreis Regen wurden im Dezember 922 Stellen neu gemeldet, das sind 9,1 Prozent mehr als im Vormonat und 57,3 Prozent mehr als im Dezember 2020.

Des Weiteren ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im gesamten Agenturbezirk gestiegen. Aktuell liegen neue Beschäftigtendaten zum Stichtag 30. Juni 2021 vor. Ende Juni belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Deggendorf auf 139494 Personen. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme von 1,5 Prozent. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im Baugewerbe (Plus 5,7 Prozent).

Kurzarbeit lässt sich für Weiterbildung nutzen

Im Bereich der Agentur für Arbeit Deggendorf sind im Dezember bis zum Zähltag am 27. Dezember insgesamt 270 Anzeigen über Kurzarbeit für 3073 Personen eingegangen. Im Kalendermonat November wurden von 67 Betrieben insgesamt 993 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Das sind 34 Anzeigen mehr und 482 Personen in Anzeigen weniger im Vergleich zum Oktober.

Inzwischen liegt die Auswertung über tatsächlich realisierte Kurzarbeit für den Monat Juni 2021 vor: Insgesamt haben 899 Betriebe und 6052 Personen Kurzar-beitergeld erhalten. Das sind 36,2 Prozent weniger Betriebe und 42,5 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat Mai 2021. Hochgerechnete Daten ergeben für Juli rund 500 Betriebe und 3800 Menschen in Kurzarbeit, für August 400 Betriebe und 3000 Personen.

Sonderregelungen, wie der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld oder der Anspruch auf erhöhte Leistungssätze wurden bis Ende März 2022 verlängert. "Die Zeit der Kurzarbeit kann effektiv für Qualifizierungen genutzt werden", betont Agentur-Vorsitzender Peter Weindl, "Corona beschleunigt den Wandel der Berufe und ändert die Anforderungen an Arbeitnehmer. Zusätzliche Qualifikationen können neue Karrierechancen öffnen und Wissen zu aktuellen Themen, wie Digitalisierung, erweitern."