Drehleiter für knapp 900.000 Euro
Modernstes Rettungsgerät für Bodenmaiser Feuerwehr

08.02.2024 | Stand 08.02.2024, 15:57 Uhr
Tobias Wolf

Freuen sich über das neue Drehleiterfahrzeug: Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bodenmais mit dem neuen Fahrzeug (links). Das Vorgängermodell, es ist 30 Jahre alt, kann jetzt ausgemustert werden. − Foto: FFW Bodenmais

Die Freiwillige Feuerwehr Bodenmais hat ihren Fuhrpark modernisiert und nennt nun stolz die Drehleiter DLAK 23/12 ihr Eigen. Die Drehleiter L32A-XS 3.2 wurde bei der Firma Rosenbauer in Karlsruhe auf einem Mercedes Atego 1630F Euro 6E aufgebaut und ist „das Modernste, was es momentan gibt“, wie Feuerwehrmann Hans de Vigneux erklärt. Fast 900000 Euro hat die Neuanschaffung gekostet.

De Vigneux hat sich federführend um die Beschaffung des Fahrzeugs gekümmert. Zweimal war ein Team der Bodenmaiser Feuerwehr zu Planungs- und Rohbaubesprechungen zum Hersteller Rosenbauer, weltweit die Nummer eins im Bau von Feuerwehrfahrzeugen, ins badische Rheintal gereist.

Ende November fand dann die Maschinisten-Schulung statt, und die fertige Drehleiter wurde abgeholt. „Wir haben nun ein Fahrzeug, das ganz auf unsere Bedürfnisse abgestimmt ist“, betonte Kommandant Josef Göstl unlängst in der Jahresversammlung der FFW. Die Beschaffung hatte sich über gut zwei Jahre hingezogen. Von den ersten Gesprächen im Gemeinderat über den Beschluss bis hin zum Förderantrag, der Ausschreibung sowie den zahlreichen Gesprächen und Sitzungen waren intensive und zeitraubende Arbeiten nötig.

Krankentrage kann jetzt auch am Korbboden befestigt werden



Das bisherige Drehleiterfahrzeug mit Baujahr 1991 hatte bereits über 30 Jahre auf dem Buckel und verfügte lediglich über einen Zwei-Personen-Korb. „Das war einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Hans de Vigneux, „und es wären zu viele Wartungen und Reparaturen nötig gewesen. Die neue Drehleiter sei nun „ausgerüstet, mit allem, was man braucht“. Sie verfügt über einen fünfteiligen Leitersatz mit Fünf-Personenrettungskorb mit herausnehmbarer Multifunktionssäule, dadurch kann die Krankentragenhalterung auch am Korbboden und nicht nur an der Korbreling befestigt werden.

Damit ergeben sich völlig neue Möglichkeiten im Einsatz. Patienten können selbst aus Dachgauben direkt auf die Krankentrage aufgenommen werden. Auch adipöse Personen von bis zu 300 Kilogramm können mit der Trage im Korb gerettet werden. Die Patientenrettung, die immer häufiger zur Aufgabe von Feuerwehren wird, wird somit deutlich erleichtert. Darüber hinaus gehören Akkulüfter, Absturzsicherung, Wasserwerfer und Stromerzeuger zur Ausstattung.

Scheinwerfer an der Leiter erfreuen auch Sanitäter und Polizisten



Die neue Drehleiter kommt sowohl bei Bränden als auch bei Verkehrsunfällen zum Einsatz – nicht nur in Bodenmais, sondern auch in den umliegenden Gemeinden. „Dadurch, dass an der Leiter Schweinwerfer montiert sind, eignet sie sich optimal zum Ausleuchten von Unfallstellen, was wiederum Rettungssanitäter, Polizei und Unfallgutachter sehr begrüßen“, betont Hans de Vigneux, „die Feuerwehr Bodenmais hat nun mit die modernste Drehleiter im ganzen Landkreis.“ Bis zu 30 Meter weit kann der Leitersatz ausgefahren werden.

Die Gesamtkosten der Anschaffung belaufen sich auf 865.000 Euro. Davon kommen 236.300 Euro von der Regierung von Niederbayern, weitere 37.333 Euro übernimmt der Landkreis. Den Rest trägt die Gemeinde Bodenmais. „Wir haben einen guten Preis bekommen, inzwischen wäre die Drehleiter bereits um einiges teurer“, so de Vigneux.

− tw