Führungsspieler hört auf
Karriereende nach Horrorverletzung: Teisnacher Franz-Xaver Dachs (30) bricht sich das Schien- und Wadenbein

24.10.2023 | Stand 24.10.2023, 18:03 Uhr

So wird man ihn künftig nicht mehr sehen: Franz-Xaver Dachs (30) hat sich am Sonntag das Schien- und Wadenbein gebrochen und beendet nun seine Karriere. − Foto: Thomas Gierl

Es war der Schockmoment am vergangenen Fußballwochenende: In der A-Klassenpartie zwischen Teisnach und Aschenau spitzelt Hausherrenakteur Franz-Xaver Dachs (30) einem schussbereiten Gegenspieler den Ball im letzten Moment weg. Dieser zieht durch – und trifft das Bein des Teisnachers mit voller Wucht.


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Der Mittelfeldmann bleibt am Boden liegen, schreit, krümmt sich vor Schmerzen. Und nur wenige Minuten später wird Dachs vom herbeigerufenen Hubschrauber ins Krankenhaus Viechtach geflogen, schon am Abend wird er operiert. Die Partie wird in der 75. Minute beim Stand von 3:1 für Aschenau abgebrochen.

Zwei Tage später gibt Dachs, der sein ganzes Leben lang für die Teisnacher aufläuft und inzwischen auch als Vorsitzender die Geschicke des Vereins leitet, leichte Entwarnung. „Leider habe ich mir das Schien- und Wadenbein gebrochen, aber zum Glück ist es ein relativ glatter Bruch, der in der Regel schneller verheilt“, sagt er auf Nachfrage der Heimatzeitung. Er sei noch einmal „glimpflich davongekommen“, habe „Glück im Unglück“ gehabt.

Im Dezember kommt das zweite Kind



Trotz allem steht für Franz-Xaver Dachs nun fest: „Das war’s mit dem aktiven Fußball.“ Die Verletzung hat ihm in seiner Entscheidung bestärkt, seine Schuhe endgültig an den Nagel zu hängen. Es ist ein Schritt, der ihm schon länger im Kopf herumschwirrt. Schließlich hat der 30-Jährige eine lange Verletzungshistorie hinter sich. Neben einem Syndesmosebandriss, einem Sprunggelenksbruch, unzähligen Muskelfaserrissen hat er sich eigenen Angaben zufolge „alle Innen- und Außenbänder gerissen, die sich ein Mensch reißen kann“. Hinzu kommen zwei weitere gewichtige Faktoren: Im Dezember wird Franz-Xaver Dachs zum zweiten Mal Vater, ist darüber hinaus beruflich selbstständig unterwegs. „Da bleibt ohnehin wenig Zeit für den Fußball.“

Künftig will er sich voll auf seine Aufgaben als Vorsitzender „seiner“ Spielvereinigung konzentrieren. Gemeinsam mit Karl Obermeier hat der das Amt von seinem Vater übernommen und insbesondere die Zukunft des Vereins im Blick. „Sollten die Umstände passen, kann ich mir vorstellen, irgendwann einmal als Jugendtrainer zu arbeiten.“

Klar ist aber auch: Für die Teisnacher Fußballer, die sich vor der Saison aus der Spielgemeinschaft mit dem Nachbarverein SV Gotteszell gelöst haben und nun wieder eigenständig im Spielbetrieb angemeldet sind, ist der Rücktritt des langjährigen Führungsspielers und Kapitäns ein herber Verlust. Bei den Grün-Weißen ist man sich einig: Den vergangenen Sonntag hätte es in dieser Form nicht gebraucht.