Zum 30. Mal in Bischofsmais zu Gast
Hessische Schüler erleben Wintersport trotz Sehbehinderung

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 19:00 Uhr

Die Schülerinnen und Schüler der Carl-Strehl-Schule ließen sich trotz Sehbehinderung oder Blindheit nicht vom Wintersport abhalten. − Foto: Carl-Strehl-Schule

Wintersport mit Sehbehinderung: Dass das möglich ist, beweist die Carl-Strehl-Schule des Deutsche Blindenanstalt e. V. (blista) im hessischen Marburg jedes Jahr. Auch in diesem Jahr ist wieder eine Schülergruppe mit ihren Lehrern ins Schullandheim nach Habischried (Gemeinde Bischofsmais) gereist.

Schon zum 30. Mal hatte die staatlich anerkannte private Förderschule ihren Aufenthalt im Bayerischen Wald aufs Schul-Programm gesetzt, um dort eine Woche lang verschiedenste Wintersportarten auszuprobieren. Zu diesem Jubiläum gratulierte Bischofsmais’ Bürgermeister Walter Nirschl, der zudem Vorsitzender des Schullandheimwerks Niederbayern-Oberpfalz ist, herzlich im Rahmen einer Feierstunde.

Auch der neue Geschäftsführer des Schullandheimwerks, Siegfried Lösch, gratulierte und bedankte sich mit Geschenken für die langjährige Treue. Helmut Plenk, stellv. Landrat, 2. Bürgermeister und Kreis-Behindertenbeauftragter Helmut Plenk war ebenfalls gekommen, um mit den Lehrern und Schülern das Jubiläum zu feiern.

Langlauf am Bretterschachten, Alpinski am Arber



Die Arbeit der Blindenschule sei wertvoll für die Schülerinnen und Schüler und es sei beeindruckend, wie sicher sie sich trotz Sehbehinderung oder Blindheit durch das Gelände und auf den Wintersportgeräten bewegen, sagte Bürgermeister Nirschl. Anette Körber, Lehrerin an der Carl-Strehl-Schule, bedankte sich für die Anerkennung und blickt auf eine ereignisreiche Woche mit 18 Schülerinnen und Schülern, zwölf davon mit Blindheit oder Sehbehinderung, zurück. An den ersten beiden Tagen ging es zum Bretterschachten, wo ganztägige Langlaufeinheiten absolviert wurden. Der Sonntag war ein skifreier Tag, an dem für den Abend ein Rollenspiel in Form einer Gemeinderatssitzung zum Thema „Brauchen wir eine Beschneiungsanlage?“ vorbereitet wurde. Mittags ging es dann ins Schwimmbad nach Deggendorf oder zu einer Wanderung auf den Hausberg von Bischofsmais, den Geißkopf.

Am Montag und Dienstag haben alle ihre ersten Erfahrungen auf Big Foot, Kurzski und Langski gemacht und am Großen Arber vom „ArBärland“ bis zur roten Piste vieles ausprobiert. Mittwoch und Donnerstag waren die meisten Schülerinnen und Schüler weiter auf Skiern unterwegs, einige hatten sich auch für eine weitere Langlaufeinheit entscheiden, um die zwölf Kilometer zu laufen.

Der Aufenthalt 2025 ist schon gebucht



Trotz des nicht idealen Winterwetters – im Gelände rund ums Schullandheim bis hinauf zum Geißkopf war gar kein Wintersport mehr möglich – hatte die Gruppe viel Spaß, und alle Mitreisenden sammelten viele neue Erfahrungen und erzielten große Lernerfolge. „2025 ist schon gebucht, wir wegen wieder kommen“, sagte Anette Körber zu Bürgermeister Walter Nirschl und bedankte sich für die überreichte Urkunde und die Geschenke zum Besuchsjubiläum.

− bb