„Ja, ja, mir san vom Woid juchhee…“ – da sprang das Lebensgefühl der Bayerwäldler mit dem von der „Bodenmaiser Tanzlmusi“ dargebotenen „Waidlermarsch“ gleich zu den Besuchern der diesjährigen zweiten Auflage des „Bodenmaiser Heimatabends“ auf dem Marktplatz über. Dabei bot nicht nur die markante Pfarrkirche eine bewundernswerte Kulisse, auch der Sonnenuntergang, der die Veranstaltung in ein herrliches Licht tauchte, sorgte für einen tollen Anblick.
Es waren etwas mehr Zuschauer als bei der ersten Veranstaltung in diesem Jahr gekommen, auch wenn sich so mancher Besucher einen Wechsel zwischen hiesigen und auswärtigen Akteuren wünschte. Karin Reisinger und Steffi Kollmeier von der veranstaltenden Bodenmais Tourismus und Marketing GmbH kümmerten sich um einen reibungslosen Ablauf.
Mit viel Witz moderierte 3. Bürgermeister Tobias Krenn die Veranstaltung und hieß die zahlreichen Besucher willkommen. Neben den Mitwirkenden dankte er besonders dem EC Eintracht Bodenmais um Vorsitzenden Christian Kollmeier und seinen fleißigen Vereinsleuten für die schnelle und umsichtige Bewirtung sowie die Versorgung mit Grillspezialitäten. Das Gros der Besucher bestimmten erneut die Feriengäste, unter denen sich auch vereinzelt Einheimische gesellten. Marktrat und ehemaliger 2. Bürgermeister Hans Sturm war mit Familie und französischen Urlaubern gekommen.
„Hervorragende Nachwuchsarbeit“ bescheinigte Tobias Krenn den Trachtlern Birgit und Christian Haller. Sie haben sich den Kleinen des Volks- und Gebirgstrachtenvereins „D`Rißlocher“ Bodenmais angenommen und bringen diesen die verschiedenen Volkstänze bei. Die Kindertanzgruppen waren mit viel Herzblut dabei und dementsprechend lautete auch die schallende Antwort „Jaaaa..“, als Krenn die Kinder fragte, ob es denn Spaß beim Trachtenverein mache. Die Aufführungen des Traditionsvereins begleiteten die „Ziach“-Spielerinnen Johanna Saller, Verena Kopp und Isabel Haller.
Neben den Kleinsten des hiesigen Trachtenvereins kamen auch die Jugendlichen und Erwachsenen mit ihren Einlagen zum Zug. Tanzen und Platteln gehörte zu ihren Darbietungen, aber auch das „Glöckeln“ ist Bestandteil der Vereinsarbeit. Neben den Burschen Tobias Leutner und Simon Saller beherrschten auch die Mädchen Linda Kollmeier, Nina Kollmeier, Josefa Saller, Sofia Leutner und Anna Kollmeier dieses Brauchtum hervorragend.
Hans „Xerl“ Andres, der durch die Programmfolge des ersten „Bodenmaiser Heimatabends“ 2023 geführt hatte, erklärte als Teil des Trios und zur Belustigung des Publikums, dass sich die „Silberberg-Sänger“ mit „Die zwei Invaliden und der Depp“ ursprünglich einen anderen Namen geben wollten, der Vorschlag jedoch vor Jahren bei der damaligen Kurverwaltung keine Akzeptanz fand. Mit ihm waren natürlich auch Wolfgang „Woifi“ Fritz und Franz „Boube“ Bauer auf der Bühne und boten Lieder des Bayerwaldes dar.
Dreschen, Sensen-Wetzen und Sensen-Dengeln – wie das funktioniert, zeigte die Dreschergruppe der 1. Bodenmaiser Wolfauslasser. Angeführt von ihrem Vereinsmusiker und „Jäger“ Christian Weinberger marschierten die Akteure – ausgestattet mit dem richtigen Handwerkszeug – ein und zeigten, wie früher die Tätigkeiten auf den Bauernhöfen, als es noch keine Maschinen gab.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit hielten sich die Besucher bei den hochsommerlichen Temperaturen in der Ortsmitte auf. Und bis zu den nächsten „Bodenmaiser Heimatabenden“ müssen diese nicht lange warten. Am Donnerstag, 17. August, und am Donnerstag, 7. September, ist jeweils wieder um 19 Uhr „Waidlermarsch“ am Marktplatz.
− wm
Die jungen Plattler stellten ihr Können unter Beweis. Johanna Saller (rechts) begleitete sie dabei auf der "Ziach"
