Vorfreude auf vier Neuzugänge
Feierbiester in Rot-Schwarz: Der FC Langdorf ist nach zehn Jahren zurück in der Kreisklasse

07.06.2023 | Stand 25.10.2023, 11:04 Uhr

Emotionaler Abschied: Co-Spielertrainer Andreas Bischoff wurde von im Spalier nach Schweinhütt verabschiedet. −Fotos: Helmut Müller

Auf der Party-Meile sind sie mindestens so konditionsstark, leidensfähig und als verschworene Einheit unterwegs wie auf dem grünen Rasen: „Unser brutaler Zusammenhalt im Team war wohl ausschlaggebend dafür, dass wir zwei Relegationsspiele in Folge nach Rückstand gedreht haben“, brachte es Abteilungsleiter Tobias Spielbauer nach einer durchzechten Nacht und dem 4:2-Relegationscoup des FC Langdorf in Kirchberg i.W. gegen die DJK Grattersdorf treffend auf den Punkt, warum der FC Langdorf nach zehn Jahren die Rückkehr in die Kreisklasse geschafft hat.

Denn die Truppe von Trainer Robert Ertl war in der „heißen Phase“ der Saisonverlängerung quasi Serientäter: Schon in der ersten Relegationsrunde hatten die Rot-Schwarzen gegen die SG Gotteszell/Teisnach 0:1 zurückgelegen und am Ende 3:1 gewonnen. Genauso schien der Aufstiegskrimi in Runde 2 gegen Grattersdorf schon verloren – hieß es doch nach gut 70 Minuten noch 0:2. „Unglaublich eigentlich, dass wir dann keine zehn Minuten später 3:2 führen und uns mit dem Aufstieg belohnen.“

So ganz von Ungefähr freilich kommen die Comeback-Qualitäten der Rot-Schwarzen nicht: „Nach dem Sieg gegen Gotteszell haben wir an uns geglaubt – und wir hatten ja auch in der Liga seit dem Winter kein Spiel mehr verloren“, analysiert Spartenleiter Spielbauer. „Anfangs waren wir vielleicht noch nervös, man spielt ja auch nicht jeden Tag vor 1500 Zuschauern.“ Einer der Schlüsselspieler war mit insgesamt vier Relegationstreffern in zwei Partien der erst 19-jährige Aaron Dankesreiter. Der Youngster-Torjäger hatte schon in der regulären Saison mit satten 26 „Buden“ als treffsicherster Langdorfer geglänzt.

Namhafte Verstärkung aus Grafenau und RegenNach dem 4:2-Treffer von Dankesreiter in der Nachspielzeit gegen Grattersdorf und dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Johannes Roth brachen jedenfalls alle Dämme im Fan-Lager – inklusive Freudentänzen, friedlichem Platzsturm, Bierduschen etc.. Bei der Rückkehr mit Bussen in die 1800-Einwohner-Gemeinde standen Hunderte Fans Spalier an den Straßen, rund 200 Leute feierten mit der Mannschaft im Vereinsheim. „Am Montag ging’s dann ohne Schlaf weiter mit einer Einladung beim Bürgermeister und dem Eintrag ins Goldene Buch“, berichtet Spielbauer – schon daran lässt sich der Stellenwert des Aufstiegs in dem Bayerwald-Ort ermessen.

Und der Verein scheint nach zehn Jahren Kreisklassen-Abstinenz sportlich bereit für die neue Herausforderung: „Im Gegensatz zu damals sind wir diesmal für den Aufstieg gewappnet und haben uns bereits mit höherklassig erprobten Spielern für die neue Saison verstärkt“, erklärt Spielbauer. So kommen die Bezirksliga-erfahrenen Tobias Artmann vom TSV Regen und Tobias Eiter vom TSV Grafenau, dazu von Kreisligist Kirchberg i.W. Daniel Spielbauer und vom SV 22 Zwiesel Bastian Pfeffer. Wer weiß, ob’s dann im Frühsommer 2024 nicht schon wieder was zu feiern gibt bei den Langdorfer Relegations-Riesen...


Fotos vom zweiten Relegationsspiel:
- 0:2 gedreht – dann eskaliert Langdorfs Aufstiegsfeier
- 1435 Fans sehen sechs Tore zwischen Langdorf und Grattersdorf