27 von 33 möglichen Punkten
Erfolgsserie macht den Trainer sprachlos: Viele Geschenke für Vilzings Coach Eibl

26.09.2023 | Stand 27.09.2023, 7:20 Uhr
Thomas Mühlbauer

DJK eilt von Sieg zu Sieg: Trainer Josef Eibl kommt aus dem Staunen nicht heraus. Foto: Tschannerl

Langsam fehlen einem die Worte. Die DJK Vilzing ist in der Regionalliga Bayern weiter nicht zu stoppen. Der Überraschungsklub hat nach elf Spieltagen 27 von 33 möglichen Punkten geholt. Auch am Samstagnachmittag kamen die 811 Zuschauer auf ihre Kosten.

Denn gegen den SV Viktoria Aschaffenburg setzte sich die DJK mit 2:1 (0:1) durch. Und über das wie, darüber wurde auch noch lange nach Spielschluss am Huthgarten geredet. Trainer Josef Eibl suchte auch Minuten nach Spielschluss noch nach den richtigen Worten für diese nervenaufreibende Schlussphase: „Dass Spiele bei uns nervenaufreibend sind, das sind wir ja mittlerweile schon gewohnt.“ Dass man aber gerade im ersten Durchgang gegen die Unterfranken wenig Auftrag hatte, gehört ebenfalls zur Wahrheit mit dazu.

Eibl wollte das auch gar nicht beschönigen. „In der ersten Halbzeit sind wir nicht gut ins Spiel gekommen. Der Gegner hat uns den Schneid abgekauft und hat uns hoch angelaufen.“

Damit kamen die Schwarz-Gelben überhaupt nicht zurecht, so gab es keine spielerische Lösung, sondern man musste die Bälle meist weit nach vorne schlagen. Oft war dann in der groß gewachsenen Verteidigung der Viktoria Endstation. So war der Pausenrückstand verdient, wie Eibl bilanzierte, auch wenn die DJK zum Ende hin, zu Chancen kam.

Doch vom Anpfiff der zweiten Hälfte weg, ging es nur noch in eine Richtung, was Eibl beeindruckte. „Wir waren von der 46. Minute an eine andere Mannschaft.“ Selbst die rote Karte, die für Eibl sehr hart war, änderte nichts daran, dass die DJK die Partie weiter dominierte. Der DJK-Trainer hatte aber zur Hinausstellung von Jim-Patrick Müller eine deutliche Meinung: „Das war definitiv unglücklich, aber Müller ist kein unfairer Spieler, er trifft ihn unglücklich. Der Schiedsrichter steht daneben und hat die gelbe Karte in der Hand, dann sagt ihm der Linienrichter, er soll ihm Rot geben.“

Eibl ärgerte das maßlos: „Wenn er ihm gleich Rot gibt, akzeptieren wir das, dann ist es so. Aber den Ablauf verstehe ich nicht.“ Vilzing spielte weiter mutig nach vorne und zog die Partie noch auf die eigene Seite. Anschließend verteidigte man in einer beeindruckenden Art und Weise, sodass Aschaffenburg eigentlich zu keiner richtig guten Torchance mehr kam. Ein mächtig stolzer Trainer resümierte: „Die Mannschaft macht uns die ganze Saison schon viele Geschenke (Anm. d. Red.: Eibl hatte am Samstag auch noch Geburtstag), nicht nur zu besonderen Tagen. Sie macht uns extrem große Freude. Mich freut es für die Jungs, wir sind zu einer richtigen Einheit geworden, das haben sie heute eindrucksvoll bewiesen. Schön langsam fehlen mir einfach die Worte, was sie Woche für Woche auf dem Platz abliefern.“

Einer, der über 90 Minuten immer im Brennpunkt stand, wenn es gefährlich wurde, war Abwehrspieler Jakob Zitzelsberger. Doch zusammen mit seinen Kollegen hielt er bis auf die eine Situation zum 0:1 in der sechsten Minute den Laden hinten dicht. „Das war heute viel Arbeit, aber wir starten denkbar ungünstig. Mit der ersten Hälfte können wir aber nicht zufrieden sein“, monierte er. Aber den Plan, in Hälfte zwei mutiger zu spielen, setzte man dann perfekt um, wie der Abwehrrecke der DJK verriet. Auch in Unterzahl sah Zitzelsberger die DJK als die viel bessere Mannschaft an. Doch es war auch Schwerstarbeit zu verrichten, denn fast jeder Angriff wurde von Aschaffenburg mit einer hohen Flanke in den Strafraum eingeleitet, wo es immer hieß in die Kopfallduelle zu kommen gegen die groß gewachsenen Unterfranken. „Wir wussten es, dass sie über lange Bälle agieren, aber wir haben uns als eingeschworener Haufen dagegengestemmt und durch die gute Mannschaftsleistung am Ende auch verdient gewonnen.“

Elija Härtl fasste die Partie so zusammen: „In der Abwehr war das heute ein großer Kampf, aber besonders in der zweiten Hälfte sind wir sehr gut gestanden.“ Als Wahnsinn bezeichnete es Härtl den Kampf, den man in den letzten 30 Minuten hinlegte, als man in Unterzahl agieren musste. „Dass wir zwei Tore schießen, die wunderbar herausgespielt waren ist natürlich Irre.“