Vor dem Verfall gerettet
Er rettete ein 200 Jahre altes Mühlenanwesen: Patersdorfer erhält Auszeichnung

28.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:43 Uhr

Als Anerkennung für die gelungene Sanierung des „Stadlerhauses“ erhielt Christoph Hollmayr-Kroner (2.v.l.) die Gewinner-Plakette im Wettbewerb „Dorferneuerung und Baukultur“ von ALE-Abteilungsleiter Niederbayern Thomas Schöffel (l.). Bei der Übergabe ebenfalls dabei: 1. Bürgermeister Adolf Muhr, Johann Edenhofer ALE Niederbayern, Planerin Frau Dietrich. −Foto: Karin Stelzl / ALE Niederbayern

Dem Engagement von Christoph Hollmayr-Kroner ist es zu verdanken, dass ein geschichtsträchtiges Mühlenanwesen in Harthof (Gemeinde Patersdorf) vor dem Verfall gerettet und wieder als Wohnhaus genutzt werden kann. Das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern förderte die Sanierung im Rahmen der Dorferneuerung. Jetzt wurde Hollmayr-Kroner für seine Initiative beim niederbayernweiten Wettbewerb „Dorferneuerung und Baukultur“ ausgezeichnet.

Alle zwei Jahre werden dabei Leuchtturmprojekte, die zur Erhaltung, Umnutzung und Gestaltung von ländlich-dörflicher Bausubstanz beitragen, prämiert. Thomas Schöffel, Abteilungsleiter am ALE Niederbayern, überreichte dem Bauherrn die Gewinner-Plakette als Zeichen der Anerkennung. Er betonte: „Der ländliche Raum braucht neben vitalen Ortskernen ortsbildprägende und identitätsstiftende Gebäude, die für Lebensqualität und Attraktivität stehen. Gute Beispiele sollen das Bewusstsein für unsere Baukultur stärken und zum Nachahmen anregen.“

Letztes erhaltenes Mühlenanwesen in der Region



Bei dem prämierten Gebäude – ein zweigeschossiger Flachsattelbau mit doppelt umlaufendem Schrot und einem Blockbau im Ostteil – handelt es sich um das letzte in seiner ursprünglichen Form erhaltene Mühlenanwesen entlang der Teisnach zwischen den Gotteszell und Teisnach. Das denkmalgeschützte Anwesen ist von erheblicher Bedeutung für die Erhaltung des Ortsgrundrisses. Es ist auch eines der wenigen noch gut erhaltenen Beispiele für ein Großbauernhaus aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts im Landkreis Regen.


INFO: Für 84 private Projekte wurden im Jahr 2022 insgesamt 1,7 Millionen Euro Fördermittel vom ALE Niederbayern ausbezahlt. Insgesamt investierten diese privaten Bauherren rund 9,8 Millionen Euro in ihre Häuser und Außenanlagen.




Die Hofstelle wurde bereits im Jahr 1520 urkundlich erwähnt. Das einst staatliche Gebäude war zuletzt in einem schlechten baulichen Zustand und stand leer. Dank der Sanierung ist es gelungen, dem geschichtsträchtigen Anwesen wieder neues Leben einzuhauchen und vor dem Verfall zu retten, würdigt das ALE die Leistung von Hollmayr-Kroner in einer Pressemitteilung.

Jetzt ist es ein Wohngebäude



Dabei wurde behutsam vorgegangen und die vorhandene Bausubstanz und -gestaltung (Blockbau, Putzfassade mit Lisenen und Kastenfenster) beibehalten.

Durch die Maßnahme werde ein Beitrag geleistet, die Ortsentwicklung und die typische Siedlungsstruktur in niederbayerischen Regionen zu stabilisieren, schreibt das ALE: „Die Revitalisierung bestehender Bausubstanz trägt dazu bei, modernen Wohnraum zu schaffen, der zeitgemäßen Ansprüchen genügt, den bestehenden Ortsgrundriss erhält und den Verlust unbebauter Fläche reduziert.“ Das Mühlenanwesen wird nun von Familie Hollmayr-Kroner wieder als Wohngebäude genutzt.

− vbb