Pfarrer Probst gestorben
Er gab der Klousterer Kirche ihr heutiges Gesicht

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 13:58 Uhr

Im Jahr 2014 wurde Wilhelm Probst, der 20 Jahre lang Pfarrer von Rinchnach war, mit der Guntheraxt ausgezeichnet. Jetzt ist der beliebte Seelsorger gestorben. Mit im Bild der damalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Johann Grimm, Kirchenpfleger Herbert Schröder und der damalige Rinchnacher Pfarrer Michael Nirschl. − Foto: Zens

Am vergangenen Dienstag ist Stiftspropst Pfarrer i.R. Wilhelm Probst im Alter von 85 Jahren in seinem Elternhaus in Künzing gestorben. Probst, der unter anderem 20 Jahre lang Pfarrer in Rinchnach gewesen war, wirkte seit 2009 als Ruhestandspriester in Künzing und war zudem Ehrenbürger der Gemeinde.

All seine Wirkungsstätten hat der Verstorbene mit seinem gütigen und entgegenkommenden Wesen ganz entscheidend mitgeprägt. Am 1. Juni 2009 schloss sich der Kreis, als Pfarrer Wilhelm Probst nach einem erfüllten Arbeitsleben zu seinen Wurzeln in Künzing zurückkehrte.

Von 1975 bis 1995 war er Pfarrer von Rinchnach



Besonders in Erinnerung ist Probst auch in Rinchnach. Er hat von 1975 bis 1995 im ehemaligen Klosterort als Seelsorger gewirkt und in all dieser Zeit viele Brücken zu Menschen und Ortsvereinen gebaut. 2014 ist Probst deswegen die Guntheraxt verliehen worden, eine Auszeichnung der Pfarrei. An seine ausdrucksstarken Predigten erinnerte der damalige Kirchenpfleger Herbert Schröder. Drei Primizen konnte Probst in seiner Rinchnacher Zeit feiern. Und Mitte der 1980er Jahre hat Probst den Anstoß für die umfangreiche Kirchenrenovierung in Rinchnach gegeben, die danach mehr als ein Jahrzehnt viel Arbeit erforderte. Die Rinchnacher Zeit zählte Probst zu den schönsten Abschnitten seines Wirkens.

Wilhelm Probst wurde am 22. Juli 1938 als Sohn der Landwirtseheleute Rupert und Rosa Probst im Künzinger Ortsteil Girching geboren. Ausbildung und Studium führten ihn in das Priesterseminar nach Passau und nach München. 1963 wurde der Verstorbene als Subdiakon in Passau eingesetzt. Wenige Monate später, am 29. Juni 1964, wurde er dort im Dom zum Priester geweiht. Am 2. Juli 1964 feierte Probst in der Künzinger St.-Laurentius-Kirche Primiz.

Der Bibelvers, den der Seelsorger zu seiner Priesterweihe gewählt hatte, „Nicht als Herren wollen wir auftreten über euren Glauben, sondern Mithelfer sind wir an eurer Freude“ (2. Kor. 1,24), war gleichermaßen ein Versprechen, dem Wilhelm Probst sein ganzes Leben lang treu geblieben ist: Mit beispielloser Herzlichkeit hatte er stets ein offenes Ohr und freundliche Worte für die Menschen, die seine Nähe suchten.

Er war auch Dekan des Dekanats Regen



Die ersten Stationen seiner Berufung verbrachte Pfarrer Probst als Kooperator in Breitenberg, Passau-Innstadt, Neuhaus am Inn sowie Heining und Neustift. Ab dem 1. September 1975 betreute Pfarrer Probst für 20 Jahre die Pfarrei Rinchnach. Fast auf den Tag genau fünf Jahre lang, vom 1. Mai 1980 bis zum 31. Mai 1985, stand er darüber hinaus dem Dekanat Regen als Dekan vor.

Am 1. September 1995 führte Wilhelm Probsts Weg nach Altötting. Dort wirkte er als Pfarrer, Stiftspropst und Stadtkommissär sowie als Pfarradministrator in Altötting-Mariä Heimsuchung. Gesundheitliche Gründe zwangen den Stiftspropst im Jahr 2002, seinen vorzeitigen Ruhestand einzureichen und in ein Tagungshaus im Landkreis Traunstein umzusiedeln.

Im Juni 2009 erfolgte der Umzug nach Künzing. Gerade zur rechten Zeit, denn die Pfarrstelle war damals vakant. Gemeinsam mit seinem Amtskollegen Pfarrer i.R. Otto Egger übernahm Stiftspropst Wilhelm Probst alle Aufgaben eines Geistlichen. Die Unterstützung endete auch dann nicht, als im Herbst 2010 Pfarrer Alfred Binder in das Künzinger Pfarrhaus einzog. Umsorgt und umgeben von Freunden und Nachbarn war es Wilhelm Probst vergönnt, seinen Lebensabend in seiner geliebten Heimat zu verbringen.

Das Requiem findet am Freitag, 15. März, um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche Forsthart statt. Die anschließende Beerdigung erfolgt im Priestergrab auf dem Friedhof Künzing.