Branchentreff des LBO in Bodenmais
Busfahrermangel treibt Unternehmer um

Ostbayerisches Busunternehmertreffen mit dem Landtagsabgeordenten Dr. Stefan Ebner

31.01.2024 | Stand 31.01.2024, 14:21 Uhr

Sie tauschten sich beim Busunternehmertreffen aus: (von links) Isabelle Brodschelm, Stefan Bruckner, Dr. Stefan Ebner MdL, Carolin Lambürger-Treml und Stephan Rabl. − Foto: LBO

Am 26. Januar haben sich auf Initiative der Zwieseler Busunternehmerin und LBO-Bezirksvorsitzenden Carolin Lambürger-Treml rund 40 Busunternehmerinnen und -unternehmer aus Niederbayern und der Oberpfalz zu ihrem traditionellen Stockturnier in Zwiesel sowie zum anschließenden Unternehmergespräch in Bodenmais getroffen. Dort erörterte Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Ebner (CSU) mit den Unternehmern und Verbandsvertretern die verkehrs- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen für die rund 270 mittelständischen Busbetriebe der Region.Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen vertritt die Branche.

In seinen einführenden Worten hob der Abgeordnete die enorme Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs für die Mobilität und Teilhabe der Menschen, gerade im ländlichen Raum, hervor. Die Arbeit der Busunternehmer sei aufgrund des gravierenden Fahrermangels alles andere als einfach.

Gerade in Ostbayern, wo über 80 Prozent des gesamten Nahverkehrs von kleinen und mittelständischen Familienbetrieben bedient würden und über 120 Millionen Menschen jährlich den Bus als umweltfreundliches Verkehrsmittel nutzten, müsse der Personalmangel besonders bekämpft werden, so Ebner. Er unterstütze deshalb das Bemühen der Branche für Reformen beim Führerscheinrecht.

LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl erklärte, dass hierfür die Ausbildungspraxis grundlegend reformiert werden müsse. „Es kann nicht sein, dass die gleiche theoretische und praktische Ausbildung in Österreich deutlich schneller als bei uns und vor allem zu einem Bruchteil der Kosten absolviert werden kann.“ Werden in Deutschland mehr als 10000 Euro für den Busschein fällig, sind es in Österreich nur rund 3000 Euro – bei absolut gleichwertiger Ausbildung.

Angesichts von 4000 fehlenden Busfahrern bayernweit fällt es vielen Betrieben zunehmend schwer, ihre vertraglichen Verpflichtungen, den ÖPNV und Schülerverkehr sicherzustellen, zu gewährleisten. „Jeder Betrieb würde sofort Fahrerinnen und Fahrer einstellen, wenn es sie nur gäbe“, bestätigt Lambürger-Treml.

„Mobilität ist in Ostbayern ein ganz entscheidender Faktor“, betonte Ebner, „sie ist für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land unerlässlich.“ Ein attraktiver ÖPNV sei zudem ein wichtiger Standortfaktor und eine tragende Säule für die wirtschaftliche Entwicklung. Die privaten, familiengeführten Betriebe, die genau das in Bayern zuverlässig sicherstellen, könnten sich auf die CSU verlassen, versprach Stefan Ebner am Ende der Diskussion.

− bb