Landshut
Biodiversitätsberater für mehr Artenvielfalt im Landkreis

15.08.2020 | Stand 19.09.2023, 23:27 Uhr

Sie würden die Schaffung einer eigenen Biodiversitätsberatung im Landkreis Landshut sehr begrüßen: (v. l.) Carolin Seethaler, Sachgebietsleiterin Naturschutz am Landratsamt, MdL Ruth Müller, Landrat Peter Dreier und Dr. Marlene Gruber vom Wasserzweckverband Rottenburger Gruppe. −Foto: Landkreis Landshut

Der Freistaat Bayern hat bereits 42 Stellen für Biodiversitätsberater im Rahmen seines Nachtragshaushaltes für die Unteren Naturschutzbehörden geschaffen - nur Landshut ging leer aus.

Nun machen sich Landrat Dreier und MdL Müller für die Schaffung einer solchen Stelle im Landkreis Landshut stark. "Die größten Erfolge für den Artenschutz ergeben sich durch Aufklärung und Beratung der Grundstücksbesitzer, Landwirte und Gemeinden vor Ort, vor allem in agrarwirtschaftlich intensiv genutzten Regionen wie der unseren. Deshalb wollen wir die Einstellung eines Biodiversitätsberaters auf jeden Fall vorantreiben, da dieser auch eine umfassende Beratung zu den umfangreichen staatlichen Förderprogrammen bieten kann", so Landrat Peter Dreier in einer Pressemitteilung.

Auch im Landkreis Landshut wird der Artenschutz bereits jetzt großgeschrieben – sei es von Grundstücksbesitzern, Landwirten oder Hobbygärtnern. Durch Förderprogramme des Naturschutzes werden bereits jetzt viele ökologisch wertvolle Lebensräume im Landkreis Landshut, die auf eine naturschonende Bewirtschaftung angewiesen sind, erhalten und verbessert. Landwirte, die auf freiwilliger Basis ihre Flächen nach den Zielen des Naturschutzes bewirtschaften, erhalten für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt. In vielen Flächen bestünde aber noch Potenzial, um die hochwertigen Lebensräume und Schutzgebiete im Zuge des kooperativen Naturschutzes noch weiter unterstützen zu können und einen Biotopverbund auf- und auszubauen.

Mit dem vorhandenen Personal kann die wichtige Beratungsleistung aber nicht im nötigen Umfang erbracht werden, weshalb das Landratsamt immer wieder auf externe Berater zurückgreifen muss: verbunden mit langwierigen Ausschreibungen und Vergabeverfahren, erklärt die zuständige Sachgebietsleiterin Carolin Seethaler. Ein eigener Biodiversitätsberater würde die Untere Naturschutzbehörde noch einmal verstärken: Nicht nur durch die erwähnte Beratungsleistung im Zuge eines kooperativen Naturschutzes, sondern auch durch die Vernetzung der verschiedenen Akteure, egal ob Grundstücksbesitzer, Erholungssuchende, Bewirtschafter, Verbände oder die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft. Ein Beispiel hierfür wäre die Beteiligung am Runden Tisch Artenvielfalt.