Als Servicemann bei der Biathlon-WM
Weg mit den Langlauf-Ski: Korbinian Tolksdorf schießt nun wieder für Mauth die Tore

09.03.2024 | Stand 11.03.2024, 10:09 Uhr

Ganz viel Grund zum Jubeln hatte Korbinian Tolksdorf (Mitte) bei den Biathlon-Weltmeisterschaften der Jugend und Junioren im estnischen Otepää. Der Wachs-Spezialist aus Mauth verstand sich auch blendend mit den Bundestrainern und langjährigen Weltcup-Stars Andreas Birnbacher (rechts) und Florian Graf. − Foto: Kevin Voigt

Zwei Wochen lang war Korbinian Tolksdorf als Servicemann mit dem Tross des Deutschen Ski-Verbands bei der Jugend- und Junioren-WM der Biathleten in Estland unterwegs. Jetzt ist er zurück auf den heimischen Fußballplätzen. Und wie: Am Mittwoch gelangen dem Angreifer auf dem Röhrnbacher Kunstrasen beim 7:0-Schützenfest seines TSV Mauth gegen Karlsbach gleich drei Volltreffer.

„Das war tatsächlich mein erstes Fußballspiel in diesem Jahr. Es ist schon eine Umstellung, wenn man vorher wochenlang nur mit Langlauf-Skiern unterwegs war. Aber es hat gleich wieder Spaß gemacht“, schmunzelt der 32-Jährige. Er schwärmt von seinen Erlebnissen beim Nachwuchs-Spektakel der Skijäger in Otepää. Ein tolles Event sei das gewesen, auch weil die deutschen Youngster hier mit fünf Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen ordentlich abgeräumt haben. Platz 2 im Medaillenspiegel hinter den überragenden Norwegern – im deutschen Lager war man recht zufrieden.

Zu Testrunden zweimal täglich selbst in der Loipe



„Man muss wirklich sagen, dass alle zusammen ein Superteam gebildet haben. Die Athleten, der Trainerstab um Andreas Birnbacher und Florian Graf, und auch wir drei Serviceleute haben alles gegeben – und sind belohnt worden“, freut sich der Waldler. Er ist seit gut drei Jahren als Wachs-Spezialist dabei. Heuer, nach Inkrafttreten des Fluorverbots auf den Skibelägen, sei hier „fast alles auf Null gesetzt worden“. Vorgeschrieben seitens der Internationalen Biathlon Union (IBU) ist laut Tolksdorf ein Einheitswachs, die Skier der Teilnehmer müssten eineinhalb Stunden vor dem Start der jeweiligen Rennen schon abgegeben werden. „Wir hatten da schon extrem stressige Tage mit bis zu vier Rennen“, erzählt der Mauther. Von 8 bis 17 Uhr seien die „Wachsler“ hier gefordert gewesen, zu Testrunden waren sie selbst zweimal täglich in der Loipe unterwegs. Manche Aktive hätten bis zu 20 Paar Skier im Gepäck gehabt. Langweilig wurde es der Service-Crew also nicht.

Insgesamt waren acht junge Damen und acht Burschen in den Jugend- bzw. Juniorenbewerben mit von der Partie. Die Ausrichter in Estland hätten trotz des suboptimalen Wetters mit viel Wolken und Regen für sehr gute Loipenbedingungen gesorgt. Julia Kink vom WSV Aschau war mit zwei Goldmedaillen die erfolgreichste Deutsche. Nach Ansicht von Korbinian Tolksdorf brauchen sich die Biathlon-Fans im Lande keine Sorgen über mangelnden Nachwuchs machen. „Die Talente werden super gefördert, sie haben absolute Top-Trainer, da rücken sicher auch für den Weltcup immer wieder gute Junge nach.“

Letzter Mauther Test beim TSV Karpfham



Jetzt werden die Langlauf-Brettl aber in die Ecke gestellt und die Fußballschuhe raus geholt. Sechs Tore hat Tolksdorf in dieser Bezirksliga-Saison für den TSV Mauth erzielt, deren 90 in den letzten Jahren seit seiner Rückkehr 2018. Ein paar sollten es schon noch werden, um mit dem Heimatklub den Liga-Verbleib zu packen. „Die Vorbereitung ist insgesamt recht positiv gelaufen. Ich bin guter Dinge“, schaut er nach vorne. Am Samstag (15 Uhr) steht das letzte Testspiel beim Kreisligisten TSV Karpfham auf dem Programm, eine Woche später wird es in der Bezirksliga Ost schon ernst. Nur ein Pünkterl Vorsprung auf die Releganten SV Schalding II und TSV Grafenau sowie den ersten Absteiger SV Perlesreut (alle 16) haben die Mauther. Für Steinmetz Tolksdorf und seine Mannschaftskollegen liegen noch einige schwere Brocken im Weg, um auf der Bezirksbühne zu bleiben. Der erste ist am Sonntag, 17. März, um 15 Uhr im Nachholspiel daheim ausgerechnet Schlusslicht SV Schöfweg (15 Zähler). Dann geht es, beim regulären Frühjahrsstart, zur SpVgg Niederalteich (Rang 8). „Es liegt alles ganz eng beisammen. Aber wir können es aus eigener Kraft schaffen. Und dafür werden wir alles tun“, macht der Kapitän seinem Klub Mut.