Grainet
Wallfahrtsgottesdienst mit Fragezeichen

15.07.2021 | Stand 20.09.2023, 1:51 Uhr
Florian Duschl

Bleibt der Platz bei den beiden Kapellen von Kohlstattbrunn heuer am Fest Mariä Himmelfahrt wieder leer – wie schon im Vorjahr? Über eine eventuelle Abhaltung des beliebten Wallfahrergottesdienstes werden erst kurzfristig das Graineter Pfarramt, der Kapellenverein Kohlstattbrunn und das Landratsamt Freyung-Grafenau entscheiden. −Foto: Fl. Duschl

Zentraler Tagesordnungspunkt bei der jüngsten Sitzung des Kapellenvereins Kohlstattbrunn war die Frage, ob heuer am Fest Mariä Himmelfahrt (15. August) der traditionelle Wallfahrergottesdienst bei den beiden Kapellen von Kohlstattbrunn stattfinden könnte. Im vergangenen Jahr hatte er ja aufgrund der Corona-Situation entfallen müssen. "Kleiner" Ersatz war dann eine Messe in der Graineter Pfarrkirche.

In der Diskussion waren sich die Vorstandschaftsmitglieder des Kapellenvereins schnell einig, dass man aufgrund der nach wie vor geltenden Hygienevorschriften, wie Mindestabstand von Person zu Person oder Erstellung eines Infektionsschutzkonzeptes, auf keinen Fall an die Abhaltung des Gottesdienstes mit weit mehr als tausend Besuchern denken könne. Denkbar, so die einhellige Meinung, sei höchstens eine "Freigabe" der kirchlichen Veranstaltung durch das Landratsamt. Dazu will man sich rechtzeitig mit der Behörde in Verbindung setzen.

Alternativ könnte aber dann wieder, wie bereits im Vorjahr geplant, in Absprache mit Ortspfarrer Matthias Grillhösl ein Gottesdienst auf dem Graineter Dorfanger bei der Nikolauskirche stattfinden – allerdings nur für die Graineter Pfarrbürger, um die Teilnehmerfrequenz nicht überzustrapazieren. Im vergangenen Jahr musste freilich die Messe wegen Dauerregens in die Pfarrkirche verlegt werden.

Im weiteren Verlauf der Sitzung betonte Vorstand Josef Fuchs, dass unabhängig von der Abhaltung des Wallfahrergottesdienstes die Fürholzer Frauen unter der "Regie" von Gretl Fuchs eine Generalreinigung der Kohlstattbrunner Kapellen und ihres Umfeldes vornehmen werden.

Beschlossen wurde von den Sitzungsteilnehmern, in diesem Jahr keine Mitgliederversammlung mehr einzuplanen. Ersatzweise stellte Josef Fuchs den Jahresbericht für 2020 vor, der von Schriftführer Klaus Michl verfasst worden ist. Darin enthalten ist unter anderem eine Information zur Zahl der Mitglieder: Nach drei Sterbefällen, zwei Austritten und drei Neuzugängen beträgt der Mitgliederstand derzeit 130.

Außerdem enthält der Jahresrückblick des Vorstandes Hinweise zur regelmäßigen Entleerung des Opferstockes in Kohlstattbrunn und die Auslegung von Kerzen, die dann von Besuchern entzündet werden können – im Berichtszeitraum waren es rund 6300, neuer Rekord! Mehrmals wurden auch die beiden Kapellen gereinigt.

Jeweils einmalige Maßnahmen waren die Erneuerung des Fensterkitts in der Steinkapelle, Reinigung des Kapellenumfeldes, Auffüllen des Zuganges zum Brunnen mit Mineralbeton, Reinigung der Dachrinnen, Anbringen von Lüftungsrohren, Auswechseln des Gästebuches.

Auch eine anonyme Spende war zu verzeichnen: Von einer unbekannten Person wurde bei den Kapellen ein kompletter Kreuzweg mit vierzehn Stationen deponiert, der mittlerweile in der Holzkapelle angebracht wurde.