Die Diamantene Hochzeit wurde im kleinen Kreis bei den Eheleuten Karl und Elfriede Grindinger gefeiert. Elfriede, geb. Barth, ist in Stadl bei Waldkirchen geboren und aufgewachsen. Nach der Schule war sie als Näherin bei der Firma Feuchter beschäftigt. Gerne hätte sie das Friseurhandwerk erlernt, aber ihre Mutter war dagegen.
Karl Grindinger wurde in Oberpretz in der ehemaligen Gemeinde Prag geboren und erlernte nach der Schulzeit das Schusterhandwerk. Nach abgeschlossener Lehre zog es ihn aber ins Baugewerbe, wo er verschiedene Baumaschinen fuhr. Letzte "Baustelle" war dann die Zahnradfabrik Passau, wo er noch fast 20 Jahre bis zum Renteneintritt beschäftigt war. Beide Eheleute wuchsen ohne Vater auf, da diese vom Zweiten Weltkrieg nicht mehr heimkamen.
Kennengelernt hat sich das Paar beim Tanzen. Elfriede sagt: "Er war ein guter Tänzer, das hat mit gleich gefallen." 1961 wurde dann geheiratet, das Ehepaar bekam drei Söhne. Ein schwerer Schicksalsschlag traf die Familie, als der mittlere Sohn mit 19 Jahren unverschuldet als Beifahrer tödlich verunglückte. "Das war das Schlimmste in unserem bisherigen Leben", sind sich die Eheleute einig.
Karl und Elfriede bauten sich in Außernbrünst ein Eigenheim, in das sie im Oktober 1969 einziehen konnten. Weil Außernbrünst und die neue Siedlung immer größer wurde, beschlossen sie, einen Lebensmittelladen mit Getränken einzurichten. Dazu absolvierte Elfriede in Passau einen Einzelhandelslehrgang und sie konnte dann das Geschäft eröffnen. "Damals gab es noch nicht so viele Discounter und wir hatten ein gut gehendes Geschäft", so die Eheleute. Sie machten sich einen Namen mit schön gestalteten Geschenkkörben, die sehr begehrt waren. Karl übernahm den Getränkehandel und viele Feste wurden von ihm beliefert. Nach 35 Jahren gaben die Grindingers den Laden auf, da sie im fortgeschrittenen Alter noch ein wenig Freizeit und Urlaub genießen wollten.
Karl ist Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr und beim Gartenbauverein Röhrnbach. Beide sind auch Mitglied im Verein "Dreifaltigkeitskapelle". Die Kapelle ist in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihrem Wohnhaus und seit vielen Jahren übernehmen sie das Auf- und Zusperren des kleinen Gotteshauses. Elfriede ist auch abwechselnd bei Gottesdiensten für den Mesnerdienst zuständig und für die Lesung.
Die Diamantenen Hochzeiter sind froh, dass die beiden Söhne mit ihren Familien in der Nähe sind, denn "wenn wir mal Hilfe brauchen, sind sie sofort da." Viel Freude bereiten ihnen die drei Enkelkinder.
− pnp
