Waldkirchen
Saubermachen statt selbstständig sein

Die Unternehmerin Simona Seibold kämpft wegen Corona ums finanzielle Überleben

02.04.2020 | Stand 20.09.2023, 3:42 Uhr

Ihre neuen Arbeitsoutfits präsentieren Simona und Andy Seibold vor dem leeren Pool ihres Wellnessbetriebs. In Zeiten von Corona macht sie Büros sauber und er hilft auf dem Bau aus. −Foto: Privat

Von der Selbstständigen zur Reinigungskraft – diesen Weg hat Simona Seibold aus Waldkirchen hinter sich. Als Inhaberin eines Kosmetik-Wellness-Übernachtungsbetriebs kämpft sie zusammen mit ihrem Mann Andy, der normalerweise ein Musikhaus führt und mit seiner Band "Bajuwaren" auf Volksfesten spielt, in Zeiten von Corona ums finanzielle Überleben.

"All unsere Geschäftszweige sind geschlossen", sagt Simona Seibold, die seit 15 Jahren selbstständig ist. Um die Krankenversicherung, das Tanken und die Lebensmittel noch bezahlen zu können, haben sie und ihr Mann umgesattelt. Die 43-Jährige macht nun für 450 Euro im Monat sauber und erledigt Büroarbeiten. In Zeiten von Corona dürfe man sich für nichts zu schade sein, sagt die Waldkirchnerin im Telefongespräch mit der Heimatzeitung. "Es wird ja keiner als Selbstständiger geboren." Auch ihr Mann Andy sieht das so und hilft auf dem Bau aus.

Ihren Kosmetik-Zweig hat Simona Seibold wegen Corona ins Internet verlagert. Auf Facebook appelliert sie: "Bitte bitte bestellt bei uns kleinen Geschäften im Landkreis." Damit möglichst viele Leute auch auf die Angebote ihrer Unternehmerkollegen aufmerksam werden, hat sie deren Beiträge geteilt. Schließlich liegt ihr am Herzen, "dass von den Kleinen jeder für den anderen kämpft."
Mehr dazu lesen Sie im Waldkirchner Lokalteil der PNP am 3. April.