Röhrnbach
Hunderte Helfer suchen nach vermisster Bayerwaldlerin

09.02.2021 | Stand 19.09.2023, 6:40 Uhr

Ein Großaufgebot der Polizei suchte die Umgebung ab. −Foto: Zema-Medien.de

Im Landkreis Freyung-Grafenau geht die Suche nach einer vermissten 76-Jährigen weiter. Hunderte Helfer sind im Einsatz.

Es war den Röhrnbachern schnell klar, dass etwas passiert sein musste: Ein Hubschrauber kreiste immer wieder über dem Ortszentrum, den Dörfern im Umkreis, über Flure und Wäldern. Auch mit einer Drohne versuchen sich die Einsatzkräfte einen Überblick zu verschaffen bei der Suche nach der vermissten Seniorin. Über hundert Helfer durchkämmen großflächig das Gebiet nach einer Frau, die seit Montag, 16 Uhr, als vermisst gilt.

Bürgermeister: Beeindruckende Hilfsbereitschaft

"Es ist beeindruckend, wie groß die Hilfsbereitschaft ist", sagt Bürgermeister Leo Meier. Feuerwehrleute aus der Marktgemeinde und aus umliegenden Kommunen seien ausgerückt, das Rote Kreuz habe mit einer Rettungshundestaffel nach Spuren der 76-Jährigen gesucht. Die Bergwacht habe mitgeholfen, die Polizei hatte etliche Beamte entsendet. Und auch die Bevölkerung beteiligte sich intensiv auf der Suche nach der Mitbürgerin. "Jeder hat bei sich im Garten geschaut und in der Umgebung Ausschau gehalten nach ihr." Die Familie der Frau ist alteingesessen in Röhrnbach und vielen gut bekannt.

Gegen 16 Uhr hatte am Montag die Seniorin nach Angaben der Polizei die Wohnung verlassen – sie sei mit einer Jeans, einem braunen Steppmantel und einer orangen Mütze bekleidet gewesen. Und habe "offene Schuhe bzw. Schlappen" getragen. Als ihre Abwesenheit bemerkt wurde, begann sofort die Suche – denn die 76-Jährige ist dem Vernehmen nach dement und auf Medikamente angewiesen.

Erste Spuren verliefen im Sand

Weil bis spät in die Nacht trotz des Großaufgebots an Helfern kein Erfolg erzielt werden konnte, entschloss sich die Polizei am Dienstag um 0.40 Uhr einen öffentlichen Vermisstenaufruf an die Medien zu schicken. "Die Frau ist auf fremde Hilfe angewiesen und befindet sich möglicherweise in einer hilflosen Lage", hieß es in dem Schreiben.

Hinweise auf den Verbleib der Senioren gab es durchaus. Einmal hieß es, die Frau sei im Bereich Paulusmühle/Saußmühle gesehen worden, berichtet der Bürgermeister, eine andere Spur habe Richtung Kaltenstein geführt. Die Hoffnung währte jeweils allerdings nur kurz: Obwohl die unermüdlichen Rettungskräfte sofort an Ort und Stelle waren und die Umgebung in weitem Umkreis durchkämmten – die Frau blieb verschwunden.

"Wir werden solange weitersuchen bis wir sie finden", sagt Bürgermeister Leo Meier. Auch wenn die Sorgen mit dem Verrinnen der Zeit immer größer wurden. In der Nacht von Montag auf Dienstag herrschten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, gegen Mitternacht begann es sogar zu schneien. Die Familie wurde laut Meier ärztlich und seelsorgerisch betreut – er selbst fuhr mit Pfarrer Bernhard Tiefenbrunner zum Ehegatten der Vermissten, um ihm beizustehen.