Waldkirchen
Die Stehpult-Entwickler der Berufsschule

Angehende Schreiner entwickeln Möbel für Homeoffice

05.05.2022 | Stand 20.09.2023, 23:31 Uhr

Die Schülerinnen der Bü11 mit Schulleiterin Elvira Wudy-Engleder (Mitte), in der Mitte das "High Desk, Modell Martin", Martin Fritz, Andrea Schmohl und Michael Anderle. −Foto: PNP

Seit Mitte Dezember läuft am Beruflichen Schulzentrum Waldkirchen ein berufsübergreifendes Projekt zwischen den Kaufleuten für Bürokommunikation der 11. und 12. Jahrgangsstufen und den Schreinern aller Jahrgangsstufen.

Im Rahmen des Modelschulprojektes PerLen "Digitalisierung im Holzhandwerk" entwickelten die Schreiner ein Stehpult für das Homeoffice. Angeregt wurde dieses Projekt von Martin Fritz, dem medienpädagogischen Berater für digitale Bildung der Regierung von Niederbayern. Auch er musste Corona bedingt eine gewisse Zeit von seinem heimischen Wohnzimmer aus arbeiten – dabei kam der Wunsch nach einem flexiblen Stehpult auf. Das gesamte Schulprojekt folgte dem Konzept der kompletten beruflichen Handlung, bei der zunächst der Kundenauftrag bearbeitet wurde. Anschließend wurden in Gruppen Stehpulte entworfen. Die Absprachen mit dem "Kunden" verliefen dabei digital, was teilweise völlig neue Kompetenzen von den Schülern verlangt.

In einem weiteren Schritt wurden dann die Schüler der Wirtschaftsabteilung mit ihren Auszubildenden in der Bürokommunikation eingebunden. Diese waren hauptsächlich damit beauftragt worden, eine Marketingkampagne in Englischer Sprache für den "High Desk" zu entwerfen. Unter sprachlicher Begleitung von Oberstudienrätin Andrea Schmohl wurden Inhalte für Flyer und Werbeplakate erarbeitet, eine englische Aufbauanleitung entworfen und ein kurzes Montagevideo gedreht. Die Holzabteilung beriet dabei zu Materialen, Ausführungen und eventuellem Zusatzequipment. Erst nach Abschluss von Planung, Beratung und Festlegung auf ein Modell wurde das Stehpult am CNC-Bearbeitungszentrum in der Schreinerei schließlich gefertigt.

Bei einem Besuch wurden die von Fachoberlehrer Christian Höllmüller und Fachlehrer Simon Hemmel gefertigten personalisierten Stehpulte schließlich an Martin Fritz übergeben.

Im Gespräch mit Schulleiterin Elvira Wudy-Engleder, Studiendirektor Michael Anderle und Andrea Schmohl kam dabei die Idee zustande, eine digitale Übungsfirma ins Leben zu rufen, um möglichst viele Berufe, wie z.B. die FOS Wirtschaft und die Auszubildenden des Einzelhandels einzubinden, die dann dieses und weitere Produkte für das Homeoffice im Rahmen des Unterrichts entwerfen und in einem zu gründenden Webshop vermarkten können.

Martin Fritz hat sich bereiterklärt, den beteiligten Lehrkräften sowie den Schülern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, damit die digitale Übungsfirma ein ebenso großer Erfolg wird, wie das "Project High Desk".

− po