Haidmühle
Auf dem Weg zur Kneipp-Gemeinde

04.08.2021 | Stand 04.08.2021, 13:47 Uhr

Die entstehende Kneipp-Anlage, die komplett barrierefrei zugänglich sein wird, besichtigten MdL Gerhard Waschler (v.r.), MdL Max Gibis und Bürgermeister Heinz Scheibenzuber. −Foto: PNP

Es geht darum, sich langfristig und nachhaltig für den Tourismus der Zukunft aufzustellen. Haidmühles Bürgermeister Heinz Scheibenzuber setzt in diesem Zusammenhang neben den bestehenden Naturprojekten künftig auch auf Kneipp.

Bereits im Mai dieses Jahres wurden durch das Bayerische Wirtschaftsministerium Förderbescheide für insgesamt sechs neue Kneipp-Anlagen übergeben. "Wir haben hier diese wunderbare Natur und die wollen wir nun noch besser nutzen und unseren Besuchern und Einheimischen noch mehr bieten. Denn im Gemeindegebiet können die fünf Hauptsäulen der Kneipp-Gesundheit – Wasser, Bewegung, Heilpflanzen, Ernährung und Lebensordnung – perfekt umgesetzt werden", so Scheibenzuber laut einer Pressemitteilung aus dem Abgeordnetenbüro der CSU-Landtagsabgeordneten Gerhard Waschler und Max Gibis. Sie haben die Gemeinde besucht.

Derzeit biete Haidmühle zwei Kneippanlagen, gespeist aus den durchfließenden Gewässern der Gemeinde in den Ortsteilen Ludwigsreut und Langreut. Mittels der Förderung für insgesamt sechs neue Anlagen sollen es dann, dank des Entgegenkommens der Bayerischen Staatsforsten und eines privaten Grundstückseigentümers, sieben Kneipp-Anlagen werden.

Die Fördersumme liegt bei 108000 Euro – "den Rest müssen wir selbst aufbringen", so der Bürgermeister. Die Fertigstellung der Anlagen sei noch für heuer geplant. "Die Gemeinde will zukünftig das schon wachsende Gesundheitsbewusstsein der Menschen fördern", so Scheibenzuber, der den Abgeordneten bei ihrem Besuch die derzeit entstehende Kneippanlage direkt im Ortskern zeigte.

Die politischen Mandatsträger haben auf ihrer Tour durch den Bayerischen Wald einen ausgedehnten Stopp in der 1300-Seelen-Gemeinde eingelegt, in der in Aufbruchstimmung herrscht. "Es stehen 16 Bauplätze in Bischofsreut vor der Erschließung, weitere 13 sind in Haidmühle in Planung", so der Bürgermeister. Man hoffe auf weiteren Zuzug von Familien mit Kindern. Man habe unter großem Aufwand eine weitere Kindergarten-Gruppe als "Wald-und-Wiesen-Gruppe" eingerichtet habe, damit keine Kinder abgewiesen werden müssen. Denn der Um- bzw. Erweiterungsbau des Kneipp-Kindergartens befindet sich noch in der Planungsphase.

Weitere kostspielige Vorhaben seien dringlich: "Die Betriebserlaubnis für unsere fast 50 Jahre alte Kläranlage ist ausgelaufen und wir brauchen eine komplett neue Anlage, die dem heutigen Mindeststandard entspricht. Kostenpunkt wäre etwa fünf Millionen Euro. Die derzeitige Förderung liegt bei rund 300000 Euro – das ist ein Tropfen auf den heißen Stein", beklagt Scheibenzuber. Weiterhin stehe die Sanierung von Wasserleitungen und Abwasserkanälen an. "Hier haben wir bereits sechs Bausachen genehmigt, auch die Planungen sind fertig, aber wir brauchen, auch im Hinblick auf den oft frühen Wintereinbruch, gar nicht mehr ausschreiben. Viele Firmen haben volle Auftragsbücher und wegen Lieferschwierigkeiten beim Material kann es auch zu Verzögerungen kommen." Heinz Scheibenzuber bittet die Abgeordneten hier um eine Ausweitung der Förderbedingungen.

− pnp