Nach dieser Saison ist Schluss
„Man muss so ehrlich sein“: Andreas Stockinger tritt in Oberkreuzberg als Spielertrainer ab

15.04.2024 | Stand 15.04.2024, 13:42 Uhr

Nach sechs Jahren als Spielertrainer gibt Andreas Stockinger sein Amt bei der Spvgg Oberkreuzberg im Sommer ab. − Foto: Alexander Escher

Überraschende Wende bei der Spvgg Oberkreuzberg: Der Fußball-Kreisklassist aus dem Landkreis Freyung-Grafenau muss sich einen neuen Trainer suchen. Andreas Stockinger gibt sein Amt nach sechs Jahren ab, wie der 34-Jährige am Montag auf Nachfrage bestätigt.

Seine Entscheidung kommt für Außenstehende überraschend, denn die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Michael Zeitner haben stets betont, dass sie gerne mit Stockinger, dem Meister-Coach von 2022 weitermachen würden, und auch vom Spielertrainer selbst waren in Gesprächen keine Signale zu vernehmen, die auf eine Trennung hindeuteten. Doch in ihm reifte im Laufe der vergangenen Wochen der Entschluss abzutreten. „Die Mannschaft braucht eine andere Ansprache. Als Trainer spürst du sowas und man muss dann so ehrlich zu sich selbst sein.“ So erklärt Stockinger seine Entscheidung, die er den Spielern am Freitagabend zwei Tage vor dem Gastspiel beim Tabellenführer der Kreisklasse Freyung in Schönberg (1:1), mitteilte. „Das war sehr emotional“, gesteht der 34-Jährige.

Die Verantwortlichen waren früher in die Gedanken Stockingers eingeweiht, bestätigt der 34-Jährige. Dem Verein bleibt er aller Voraussicht nach erhalten. Stockinger könne sich vorstellen, ab Sommer nur mehr als Spieler der Spvgg aufzulaufen und wäre nicht abgeneigt, das Spartenleiter-Team zu unterstützen, sagt der 34-Jährige, der in seiner Laufbahn in Mauth, Finsterau sowie Kirchdorf kickte. Abschließend geklärt ist das nicht, genauso wie die Neubesetzung der Trainer-Position. Natürlich werden die Oberkreuzberger bei der Trainer-Suche das Gespräch mit Thomas Beyer suchen. Der 43-Jährige spielt seit heuer wieder für seinen Heimatverein. Zunächst beabsichtigte er nicht, dort auch das Trainer-Amt zu übernehmen. An Spekulationen über den künftigen Trainer beteiligt sich Sportchef Michael Zeitner nicht, sagt nur: „Wir arbeiten an einer Lösung.“

Sportchef bedauert Rücktrittsgesuch: „Haben ihm viel zu verdanken“



Andreas Stockinger wird natürlich nach seiner Meinung gefragt werden. Aber er richtet den Fokus auf die kommenden Aufgaben auf dem Fußballplatz. „Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen“, fordert der 34-Jährige, dessen Team nur eines von vier Frühjahrsspielen verloren und mit zehn Punkten Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz eigentlich kaum mehr in die gefährdete Zone abrutschen kann. Stockinger wünscht sich „einen sauberen Abschluss“, wie er sagt. Seine Zeit als Spielertrainer bei der Spvgg Oberkreuzberg, die 2018 begann, ist definitiv eine erfolgreiche. „Wir haben viel aufgebaut, daher gebe ich das Amt schweren Herzens ab.“ Unter dem gebürtigen Finsterauer feierte die Spvgg nach 28 Jahren wieder eine Meisterschaft (2023), qualifizierte sich erstmals in der Vereinsgeschichte für die Endrunde beim Hallenlandkreispokal (2024). Dementsprechend schwer fiel es Sportchef Zeitner, Stockingers Rücktrittsgesuch anzunehmen: „Wir haben uns lange unterhalten und ich bin traurig, weil der Verein ihm viel zu verdanken hat. Es ist in seiner Amtszeit eine große Freundschaft entstanden und darum sind wir froh, dass wir Andi weiterhin in den Verein integrieren können. Das wollen wir jetzt schnell perfekt machen.“