Künstler sind ja von Haus aus ein eigener Schlag. Nicht wenige ziehen sich in eigene elitäre Sphären zurück. Um dort noch kreativer tätig sein zu können. Josef Schneck feiert am 7. November seinen 75. Geburtstag. Ein nahbarer Waidler und trotzdem mit einer sehr eigenen, besonderen Handschrift – so lässt er sich am besten charakterisieren.
Der Schneck Sepp weiß, woher er stammt. Nämlich von außen, vom Leben, aus dem Alltag. Er, der aus der Backstube kommt, kann auf keine Künstlerfamilie zurückblicken, die ihm das kreative Schaffen in die Wiege gelegt hat. Das, was er kann, hat er sich selbst beigebracht.
Legendär seine Skizzenbüchlein – seine tägliche Hausaufgabe, in der er seine Gedanken festhält, die er später zu Papier bringt. Legendär auch sein künstlerisches Markenzeichen, seine Knochenhände, die den Betrachter ebenso in den Bann ziehen wie sie ihn abschrecken.
Wenn der Jubilar eines ist, dann ehrlich. Er sagt, was er denkt, und das kommt nicht überall gut an. Ehrlich sind auch seine Werke, gesellschaftskritisch vor allem.
Auch im Laufe seines Jubeltages wird sich der Sepp irgendwann in sein Atelier in Riedlhütte zurückziehen, wird zufrieden die Werke betrachten und wird sich überlegen, was er als nächstes in seinem Büchlein festhalten wird. Wir leben in verrückten Zeiten. Energiekrise, Corona und Ukrainekrieg – dem Sepp gehen die Gründe zu malen sicher nicht aus.
− an
