Spiegelau
Spatenstich beim Gfäll

17.08.2021 | Stand 21.09.2023, 6:20 Uhr

Beim offiziellen Gfäll-Spatenstich: Helmut Plenk von der bauausführenden Firma Strabag (v.l.), Rachel Fischer und Bernd Köck vom Ingenieurbüro ifb Eigenschenk, Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth, Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl, Johannes Dick von der Nationalparkverwaltung und Patrick Gruber ebenfalls von der Firma Strabag. −Foto: Königseder

Die Kraterlandschaft mit tiefen Schlaglöchern und Längsrillen ist bald Geschichte: Vor kurzem haben die Sanierungsarbeiten der Schwarzachstraße (Gfäll) begonnen – am Dienstagmorgen sind die Beteiligten zum offiziellen Spatenstich zusammengekommen.

Es ist ein Geschenk aus dem "Geburtstagspackerl" zum Fünfzigsten des Nationalparks, wie Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl erklärt. Das Besondere daran: die Gemeinde Spiegelau ist der Auftraggeber, Geldgeber ist zu 100 Prozent der Freistaat Bayern. Leibl: "Somit geht die Straße nach der Sanierung in den Besitz des Freistaates über – die Nationalparkverwaltung ist dann für die Unterhaltung der Straße zuständig. Dabei steht aber fest, dass alle Nutzungen vor der Sanierung gleich der danach sind."

Vor fast einem Jahr haben Spiegelaus Bürgermeister Karlheinz Roth und der Nationalparkleiter den Vertrag für die damals mit 3,7 Millionen Euro angesetzte Sanierung unterzeichnet. "Für uns ist das eine wichtige Straße", so Leibl, "weil sie den Rachel mit erschließt. Die Erneuerung des Waldschmidthauses kommt irgendwann einmal und wenn man das in Gesamtheit sieht, wird der Gr. Rachel wieder zu einem touristischen Höhepunkt für das Naturerleben."

"Die Arbeiten beginnen am Kreuzungsbereich Schwarzachstraße zum Gfäll-Parkplatz hin und umfassen den Komplettausbau auf einer Strecke von knapp sechs Kilometern", erklärte gestern Johannes Dick von der Nationalparkverwaltung. Im Zuge dessen wird die gemeindliche Wasserleitung erneuert. Auf den Bereichen der Straße, die auf Moorgrund verlaufen, wird eine wassergebundene Decke, also ein Fahrbahnbelag aus Schotter angebracht. Das war dem Nationalpark wichtig, damit die ökologische Durchgängigkeit gewährleistet werden kann.

Dick: "Während der Maßnahme haben wir eine Massenbewegung von circa 55 000 Kubikmeter, die sich ungefähr aus Hälfte Abbau und Hälfte Ausbau zusammensetzt – das ist eine ordentliche Hausnummer." Zuerst wurde das Bankett abgefräst, nun hat die Tiefbaukolonne mit dem Ablösen des Bodens am Gfäll-Parkplatz begonnen.

"Bei den ganzen Arbeiten ist man sich stets bewusst, dass man mitten im Nationalpark ist", sagt Rachel Fischer, Oberbauleitung vom Ingenieurbüro ifb Eigenschenk. "Die Straße soll künftig genau dort verlaufen, wo sie bisher auch war. Außerdem wollen wir Baumrodungen auf den 5896 Metern so gut es geht vermeiden."