Hundsruck
Prosecco-Suppe und Scheitl-Knien

26.09.2021 | Stand 20.09.2023, 3:43 Uhr

Erfolgreich geworben: die Burgschützen mit ihrer neuen Fahnenmutter Verena Klessinger . −Foto: Hundsrucker

Nach langer Vakanz wurde Verena Klessinger zur neuen Fahnenmutter der Burgschützen Hundsruck ernannt.

Mit einem umfangreichen Bittprogramm schafften es die Burgschützen Hundsruck letzten Endes dann doch, Verena Klessinger als neue Fahnenmutter zu gewinnen. Davor aber mussten die Burgschützen zahlreiche Aufgaben erfüllen und bei ihrem Bittvorgang durchaus leiden. So waren die Kameradinnen und Kameraden der Burgschützen zunächst durch das Dorf Hundsruck bis vors Gasthaus Klessinger unter Begleitung von Blasmusik gezogen, um vorab einen guten Eindruck zu erzeugen. Dort wartete Verena Klessinger bereits mit zahlreichen Schaulustigen auf den Verein. Vor dem Gasthaus angekommen, brachten die Schützen dann zunächst ihr Anliegen vor, höflich vorgetragen von Schützenvorstand Bianca Binder, die mit einem bunten Blumenstrauß einen ersten Werbeversuch unternahm.

Verena Klessinger aber betrachtete traditionsgemäß diesen ersten Versuch noch sehr skeptisch und bat sich weitere Bedenkzeit aus. Begleitet von den letzten Sonnenstrahlen versammelten sich die Schützen im Biergarten und gaben zunächst mehrere Salutschüsse ab, um ihrem Werben um die neue Fahnenmutter mächtig Eindruck zu verleihen. Dann allerdings waren die "Klassiker" des Fahnenmutterwerbens angesagt: Scheitlknien für die Männer unter erschwerten Bedingungen und anschließend für die Frauen mit der Erleichterung um weiche Bittkissen. Beide Gruppen aber brachten ihr Bittgesuch deutlich und flehend zum Ausdruck. Allerdings zeigte sich Verena Klessinger erst nach längerem Bitten einsichtig. Beanstandungen gab es dann auch gleich für einige, die nicht in ordentlicher Vereinstracht erschienen waren. Infolgedessen tischte die Umworbene eine ganz besondere Prosecco-Suppe auf, die von Josef Schmidl und Saldenburgs Erstem Bürgermeister Max König mit präparierten Löffeln auszulöffeln war. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen, dem sich Bianca Binder gleich anzuschließen hatte. Auch der 2. Vorstand der Schützen, Josef Dannecker, durfte sich am Auslöffeln der Suppe beteiligen. Als weiteres Gericht servierte Klessinger dann – ihrer Vorliebe zu den Pferden wegen – eine Reiteinlage: Die Schützenjugend konnte hier unter musikalischer Begleitung auf dem Spielpferd ihre Reitsicherheit hundert Prozent alkoholfrei unter Beweis stellen. Für die Mädls war dann ein Autorennen auf Bobbycars angeordnet, einmal durch den Biergarten und zurück durchs Ziel, nicht aber, ohne vorher einer Verkehrskontrolle zu unterliegen, die mit Luftballonblasen endete. Schon hier zeigte sich Klessinger dann gnädiger und wohlwollender. "Eine Fahnenmutter ist immer irgendwie das Maskottchen auf Lebenszeit", blickte sie voraus. Und natürlich fasse sie die Werbung als Ehre auf und zeigte sich stolz und gerührt. Zu guter Letzt war es an der Blondine und dem Schwarzhaarigen, die ihr Talent als Head-Banger zeigen durften. Fahnenjunker Alois Wirket und Benjamin Braml ließen ihre Perücken wild zur Musik durch den Biergarten schwingen und ebneten so der Zusage der neuen Fahnenmutter den Weg. Am Ende des Werbens durfte die Tradition nicht fehlen: Alle Beteiligten, Schützen, Gäste, Erster und Zweiter Bürgermeister, Gemeinderäte und Gäste ließen das Saldenburger Lied erklingen, bevor der gemütliche Teil im Gasthaus folgte. Ein "JA" und ein "Ihr habt mich vollständig überzeugt" besiegelte die neue Zugehörigkeit von Verena Klessinger als Fahnenmutter der Burgschützen Hundsruck.

− sth