Beherbergungsverbot seit November, schleppend anlaufende staatliche Hilfen, keine Perspektiven: Für die Hotel- und Gastrobranche ist die Coronakrise ein nicht enden wollender Albtraum. Bereits im ersten Lockdown war der Grafenauer Anzeiger beim Touristik-Vorzeigebetrieb "Schreinerhof" in Schönberg zu Gast, um zu erfahren, wie sich die Lage hier darstellt. Nun, über ein Jahr nach Pandemiebeginn, wollen wir erneut wissen, wie es um die arg gebeutelten Beherbergungsbetriebe der Region steht.
"Ich bin und bleibe grenzenloser Optimist!", erklärt Günter Schon vom Schreinerhof. Mit gut 110 Angestellten gehört sein Betrieb zu den größten im Grafenauer Land. Und zu den Modernsten: Mehrere Millionen Euro hatte die Familie Schon die letzten Jahre in den Standort investiert. Von den 110 Angestellten befinden sich bis auf zehn derzeit alle in Kurzarbeit. Das Kurzarbeitergeld wurde von den Schons von Anfang an aufgestockt: "Es ist wichtig, das Personal halten zu können. Wir brauchen jeden Einzelnen, wenn es wieder losgehen darf."
Die staatlichen Hilfen kamen zwar erst Mitte März und damit sehr spät, aber dafür in einem ausreichenden Umfang. Auch die Möglichkeit, Verluste durch andere Betriebszweige abfedern zu können, sorge dafür, dass sich die Situation für den Schreinerhof nicht existenzbedrohend darstelle.
Das größte Problem seien die fehlenden Perspektiven und die fehlende Planbarkeit. "Ein fixer Termin für Öffnungen ist dringend notwendig. Egal, ob in vier oder acht Wochen, man braucht Vorlauf für Marketing und Kundenmailings. Und am Beispiel Österreich kann man sehen, wie sich Vorfreude aufbaut und alle motiviert."
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