Freyung-Grafenau
"Keine Konkurrenz zum Bauernverband"

Organisatoren der erfolgreiche Landwirtschaftsausstellung: Nur gemeinsam sind wir stark

23.08.2021 | Stand 23.08.2021, 16:18 Uhr

Landrat Sebastian Gruber (2.v.r.) freute sich mit Kassierin Maria Götz (v.l.), 2. Vorstand Marina Haas und 1. Vorstand Florian Götz über den Erfolg des Festes. −F.: Uhrmann

Die erste Auflage des Landwirtschaftsfestes im Keltendorf Gabreta war vor kurzem mit über 3000 Besuchern eine der größten Veranstaltungen im Landkreis der letzten Monate. Besonders viele junge Leute strömten auf das vom Verein "Landwirtschaft MADE in FRG" organisierte Event. "Gibt es eine Wiederholung?", wollte die PNP unter anderem von den Machern wissen.

Habt Ihr mit so einem großen Andrang gerechnet?
Florian Götz: Nachdem perfektes Wetter vorhergesagt war und auch die ganze Woche davor trocken und sonnig war, so dass die Ernten eingebracht waren, haben wir schon mit einem Erfolg gerechnet. Aber dass es über 3000 Menschen ins Gabreta verschlägt, hätten wir uns nicht mal im Traum vorstellen können.

Lag das Interesse an der generellen Lust an Veranstaltungen nach Corona oder seht Ihr ein gestiegenes Interesse an der heimischen Landwirtschaft?
Marina Haas: Ich denke, dass es wohl eine Mischung war. Zum einen sind die Landwirte nach fast zwei Jahren ohne Landwirtschaftsausstellung "hungrig" auf Attraktionen. Zum anderen waren aber auch viele Nicht-Landwirte vor Ort, was auf einen Anstieg der Wertschätzung einer regionalen Landwirtschaft hindeuten könnte.

Wird die Veranstaltung eine feste Institution im Jahresfestkalender? Gibt es eine Wiederholung?
Florian Götz: Aktuell ist noch nichts geplant. Aber ausschließen würden wir es nach diesem großen Erfolg natürlich nicht. Wir sind da sehr spontan, das Landwirtschaftsfest haben wir auch nur innerhalb von drei Wochen auf die Beine gestellt.

Der Veranstaltungsort war für Veranstaltungen dieser Art neu, aber ideal. Wie kam es zum Keltendorf?
Marina Haas: Uns war wichtig, eine Landwirtschaftsausstellung "im Grünen" zu machen und nicht auf einem geteerten Volksfestplatz. Von daher hat sich das frisch wiedereröffnete Keltendorf Gabreta angeboten. Der Nachteil war aber, dass die Barrierefreiheit auf dem weitläufigen Gelände nicht gewährleistet ist und so konnten sich körperlich eingeschränkte Menschen oder Familien mit Kinderwagen die Ausstellung nur zum Teil anschauen.

Die Hälfte des Erlöses aus dem Kuchenverkauf ging an Stephanie Madl mit Familie, deren Mann bei einem tragischen Arbeitsunfall ums Leben kam. Wie kam es dazu?
Marina Haas: Wenn einem ein solcher Schicksalsschlag widerfährt, sollte man nicht auch noch zusätzliche finanzielle Sorgen haben. Unsere Spende ist zwar sicher nur ein kleiner Teil, aber vielleicht findet diese Aktion ein paar Nachahmer.

Der Verein "Landwirtschaft MADE in FRG" wird von Außenstehenden manchmal als Konkurrenz zum Bauernverband gesehen. Ist dem so? Wie ist die Zusammenarbeit mit den Verbänden?
Florian Götz: Wir sehen uns keineswegs als Konkurrenz zum Bauernverband. Im Gegenteil: Bei der Gründung unseres Vereins waren alle regionalen, landwirtschaftlichen Verbände dabei und wir arbeiten mit den einzelnen Berufsvertretungen auch eng zusammen. Nur miteinander kann man was bewegen und die regionale Landwirtschaft in ihrer Vielfältigkeit stärken und unsere Familienbetriebe erhalten.

Euer Verein hat dem Thema Landwirtschaft im Landkreis ein durchaus jugendlicheres Image eingebracht. Das Ziel bei Gründung war, Landwirtschaft und Bevölkerung wieder näher zusammen zu bringen. Auf welche Aktionen darf man sich künftig noch freuen?
Marina Haas: Langfristig planen wir einen Infostand über die regionale Landwirtschaft bei der Landesgartenschau in Freyung 2023. Kurzfristige Aktionen sind bei uns aber nie ausgeschlossen, wie man mit dem Landwirtschaftsfest gesehen hat.

Die Fragen stellte Petra Uhrmann