Schönberg
Kaum Empfang an den Rändern

13.07.2022 | Stand 20.09.2023, 0:48 Uhr

Dr. Reiner Grasberger (hinten 5.v.l.) präsentierte dem Marktgemeinderat die Auswertung der Mobilfunkmessungen von Schönberg. −Foto: Behringer

Seit vielen Jahren macht die IK-T Mansdorfer und Hecht aus Regensburg Mobilfunkuntersuchungen. Auch der Markt Schönberg beauftragte das Unternehmen und im Oktober 2020 wurden Messungen aller Mobilfunknetze für Schönberg durchgeführt, wo alle Straßen abgefahren wurden. Zu diesem Beratungsgegenstand begrüßte bei der jüngsten Marktgemeinderatssitzung Bürgermeister Martin Pichler Dr. Reiner Grasberger, der in Vertretung von Harald Schönpflug an der Sitzung teilnahm.

Zu den Auswertungen der messtechnischen Ermittlungen von "Indoor" und "Outdoor"-Messungen der Mobilfunknetze Telekom, Vodafone und Telefonica anhand einer Karte betonte Dr. Reiner Grasberger, dass die Datenübermittlung im Hauptort "outdoor" nicht schlecht sei, jedoch durch das waldreiche Gebiet und in den Randbereichen wie Hartmannsreit, Schreinerhof, Gumpenreit und Artmannsreit der Empfang teils zu wünschen übrig lasse. Auch Marktgemeinderat Günter Greipl aus Gumpenreit kennt die "Empfangslosigkeit", vor allem bei schönem Wetter. Zudem nannte Greipl die B85 als "Funkgrenze". "Eigentlich müsste die B85, so wie alle Autobahnen und Bundesstraßen, funktechnisch versorgt sein!", so Grasberger zur Feststellung von Günter Greipl. Auch Bürgermeister Martin Pichler weiß aus eigener Erfahrung, dass bei der Telekom "outdoor" noch viel Handlungsbedarf bestehe.

Dr. Grasberger informierte weiter, dass die Funkversorgung stark abhängig vom Standort des Funkmastens und die Sichtverbindung dorthin sei. Zudem betonte er, dass immer das eigene Handy die größte Belastung für die Menschen darstelle und nicht die Funkmasten. Um ein Förderverfahren einleiten zu können, müssen laut Grasberger die Werte aller drei Netzbetreiber übereinandergelegt werden. Nur dort, wo überhaupt kein Netzempfang aller drei Betreiber feststellbar ist, sei ein Förderverfahren interessant. Über die Datenbank der Bundesnetzagentur könne man die Funkstandorte anhand einer Karte sehen. So werde jedem interessierten Bürger die Möglichkeit zur kostenlosen Online-Recherche von standortbescheinigungspflichtigen Funkanlagenstandorten und Messorten der EMF-Messreihen gegeben.

Weil Schönberg doch an vielen Bereichen Funklücken aufweise, erhoffe sich Marktgemeinderat Andreas Geiß, dass zur Problemlösung nicht alle paar Meter ein Funkmast aufgebaut werde. Das würde sich wohl im ländlichen Bereich wirtschaftlich nicht rentieren, so Bürgermeister Martin Pichler und auch Dr. Grasberger.

Zur Bundesnetzagentur betonte Dr. Grasberger, dass diese einerseits Funkfrequenzen bereitzustellen und störungsfreien Funkverkehr zu ermöglichen hätten. Andererseits prüfe die Bundesnetzagentur, ob von Funkanlagen die Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern eingehalten werden, was auch sehr wichtig sei.

Bürgermeister Martin Pichler regte an, dass Messungen in der Nähe von Schule und Kindergarten durchgeführt werden sollen, um hier eine größere Belastung ausschließen zu können. Dr. Grasberger informierte, dass man Messungen von zertifizierten Unternehmen beantragen könne, was aber in einem längeren Zeitraum erfolgen müsste.

Abschließend erläuterte Geschäftsleiter Helmut Hörtreiter, dass das Förderverfahren Ende des Jahres auslaufe, die funktechnischen Lücken aber noch geprüft würden. Dr. Grasberger betonte zur Mobilinfrastruktur des Bundes, dass in der nächsten Zeit wegen Förderanträgen wieder etwas tun könnte.

Förderverfahren läuft Ende des Jahres aus

Die Vergütung für die Beauftragung der Mobilfunkmessungen wurde mit 6000 Euro durch die Fa. IK-T angeboten. Die angebotenen Leistungen werden durch das Budget des Bundes für Planungs- und Beratungsleistungen im Rahmen des geförderten Masterplanes zu 100 Prozent abgedeckt, so die Ergänzung des Geschäftsleiters Helmut Hörtreiter.

"Wir sind froh, einen solchen kompetenten Partner an unserer Seite zu wissen, der die 'Förderaugen' immer offen halte!", so Bürgermeister Pichler zu Dr. Grasberger, bei dem er sich für den informativen Vortrag bedankte.

− be