Schofweg
Im Sonnenwald wird ungewöhnlich gebaut

06.04.2022 | Stand 06.04.2022, 14:02 Uhr

Über zahlreiche Bauangelegenheiten mit zum Teil nicht alltäglichen Bauvorhaben durfte das Gemeindegremium Schöfweg auf der jüngsten Gemeinderatssitzung beraten. Darüber hinaus informierte Bürgermeister Martin Geier eingehend über die Situation der im sogenannten "Riederer"-Haus untergebrachten Ukraine-Flüchtlinge. Weiter gratulierte das Gremium Verwaltungsgemeinschafts-Geschäftsführer Helmut Hörtreiter zu seinem 40-jährigen VG-Jubiläum und sprach großen Dank für die meist sehr komplexe Arbeit aus.
Kleines Haus, aber möglicherweise großes (Genehmigungs-)Problem: Zwar stimmte das Gemeindegremium Schöfweg den beiden vorliegenden Anträgen zur Aufstellung sogenannter "Tiny-Houses" jeweils einstimmig zu, ob die weiteren Genehmigungsbehörden dies ebenfalls tun werden, ist aber nicht zuletzt aufgrund der jeweiligen Lage im Außenbereich fraglich.

Fachstellen am Landratsamt werden entscheiden

Gleich zwei Bauwerber planen mit dem Aufstellen von sogenannten "Tiny Houses", also Mini-Häusern, welche meist auch fahrbar sind, das touristische Angebot Schöfwegs zu erweitern. Konkret lagen ein Antrag auf Vorbescheid zur Aufstellung eines Tiny Houses und Bau eines Pferde-/Schafstalles auf Grundstück Fl. Nr. 1071, Gem. Allhartsmais sowie ein Antrag auf Vorbescheid zur Nutzungsänderung einer Erdgeschosswohnung zur Ferienwohnung sowie der Aufstellung von zwei Tinyhäusern auf Rädern auf den Grundstücken Fl. Nr. 3034 sowie 2865, Gem. Hilgenreith vor. Nach der Zustimmung durch die Gemeinde liegen die jeweiligen Anträge nun dem Landratsamt mit den entsprechenden Fachstellen zur Beurteilung vor.
Jeweils einstimmig genehmigt wurden darüber hinaus der Antrag auf Baugenehmigung zum Neubau einer Pferdestallung auf Grundstück Fl. Nr. 3031, Gem. Hilgenreith, der Antrag auf Baugenehmigung zum Neubau eines Einfamilienhaues mit Carport auf Grundstück Fl. Nr. 3031, Gem. Hilgenreith, der Antrag auf Baugenehmigung zum Neubau einer Reitplatzüberdachung mit Unterstelle auf Grundstück Fl. Nr. 4278, Gem. Schöfweg und der Antrag auf isolierte Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Hoffeld" auf Grundstück Fl. Nr. 16/8, Gem. Schöfweg, zur Errichtung eines Doppelstab-Mattenzauns zur Einfriedung des Grundstückes zur Hundehaltung.
Ausführlich ging Bürgermeister Martin Geier anschließend auf die Situation der Geflüchteten aus der Ukraine ein, welche nun im "Riederer"-Haus untergebracht sind. "Nachdem die Hilfsbereitschaft unter den Bürgern von Beginn des Krieges an enorm war, waren wir uns auf der Fraktionsführerbesprechung Mitte März schnell im Klaren, dass auch die Gemeinde handeln will.". War man sich anfangs nicht sicher, ob man das "Riederer"-Anwesen, welches eigentlich zum Abriss vorgesehen war, nicht in einem zu schlechten Zustand zur Unterbringung von Geflüchteten sei, konnten diese Bedenken vor allem durch die enorme Hilfe einer in kurzer Zeit auf über 40 Personen angewachsenen WhatsApp-Helfergruppe zerstreut werden.

Bereits wenige Tage nach dem Beschluss, das Anwesen zur Unterbringung von Flüchtlingen bereitzustellen, seien erste Freiwillige gekommen, um das Haus auf Vordermann zu bringen, berichtet Geier. "Es hat mich wahnsinnig stolz gemacht das zu sehen. Das ist gelebte Solidarität. Innerhalb von wenigen Stunden wurde hier Boden verlegt, dort Wände gestrichen und noch so vieles mehr, so dass aus dem eigentlichen Abbruchhaus ein richtiges Schmuckstück geworden ist.". Mittlerweile sind die ersten Geflüchteten eingetroffen, elf werden insgesamt erwartet.

Riederer-Haus: "Das ist gelebte Solidarität"

"Das ist tatsächlich etwas eng und es wäre auch noch eine freie Wohnung zur Verfügung. Die Unterbringung erfolgt aber auf Wunsch der Geflüchteten zusammen, da es sich um Verwandte handelt", erklärte der Vorsitzende weiter. Besonderen Dank richtete Geier an "Organisationstalent" Nadine Aulinger, welche nach wie vor die Unterstützung koordiniert, sowie der freiwilligen Dolmetscherin Tabea Letzig. "Es liegen noch zahlreiche Angebote zur Unterbringung von Geflüchteten vor, es muss aber nun auch geprüft werden, inwieweit unsere Infrastruktur wie etwa die Schule, dass dann auch stemmen kann.", so der Bürgermeister weiter.
Sehr wichtig war dem Vorsitzenden auch, einzelnem Gerede, die Gemeinde wolle mit der Unterbringung der Geflüchteten nur Geld verdienen, Einhalt zu gebieten: "Natürlich erhalten wir Geld. Dieses deckt aber, insbesondere in Hinblick auf den schlechten energetischen Zustand des Hauses, lediglich die Nebenkosten. Hier steht die Hilfe absolut im Vordergrund!". Auf Vorschlag von Gemeinderat Reinhard Schiller erklärten sich die Gemeinderatsmitglieder darüber hinaus bereit, dass jeder einen Betrag in Höhe des Sitzungsgeldes von 30 Euro zur Versorgung der Geflüchteten spendet.