St. Oswald-Riedlhütte
Historische Nutzung der Grünflächen

28.05.2021 | Stand 21.09.2023, 1:53 Uhr

Die Renaturierung von Fließgewässern – wie hier der Knottenbach – ist eine Aufgabe des Arten- und Biotopschutzes im Nationalpark. −F.: Jochen Linner

Bei der Sitzung des Kommunalen Nationalparkausschusses (PNP berichtete) wurden die Anlagebände "Bildungs- und Erholungseinrichtungen", "Arten- und Biotopschutz", "Tourismus und Regionalentwicklung" zum Nationalparkplan fortgeschrieben und die Gemeinden um Stellungnahmen gebeten. Zum "Arten- und Biotopschutz" referierte Jochen Linner der Naturschutzbeauftragte des Nationalparks, persönlich bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats S. Oswald-Riedlhütte. Schließlich war der Gemeinderat ohne Gegenstimme für die Fortschreibung der drei Anlagebände.

Der alte Nationalparkplan ist zehn Jahre alt und in manchen Aspekten nicht mehr auf der Höhe der Zeit. "Die Management-Zone wird neu definiert. Die Schachten, das Wintergatter haben nichts mit der Nationalpark-Philosophie ‘Natur Natur sein lassen’ zu tun. Sie werden den Randzonen gleichgesetzt und kommen in die gleiche Kategorie wie die Borkenkäferbekämpfung", sagte Linner einleitend.

Auf das Gemeindegebiet bezogen, sagte der Naturschutzbeauftragte, dass z.B. an der Gr. Ohe neu geprüft werde, ob es noch Bedarf bei den Renaturierungsmaßnahmen gebe: "Es wird geschaut, wo noch Hindernisse sind und wo Renaturierung ökologisch sinnvoll ist. Aktive Maßnahmen zum Schutz von Fließgewässern wurden beim Öhlbachl schon ergriffen."

Beim Grünland werden Schutzgüter definiert, Flächen priorisiert und der Pflegebedarf ermittelt. Ziel ist es, Lebensraum und Strukturvielfalt zu erhöhen. Dabei orientiert man sich an der historischen Nutzung. Angestrebt wird eine Symbiose mit der Landwirtschaft, um etwa Heu für das Tierfreigelände zu produzieren. In der Gemeinde St. Oswald-Riedlhütte kämen das Klosterfilz und die Bergerau in Frage.

Zum Artenschutz sagte Linner, dass in Guglöd Dachse unterwegs seien. Die Schäden, die sie anrichteten, seien aber nicht entschädigungspflichtig. Mit Beginn der Jagdzeit ab 1. August könnten sie gefangen und umgesiedelt werden. Von den Dachsen besonders stark betroffenen Anwohnern bietet der Nationalpark an, Schwefellinsen einzusetzen, die die Tiere vergrämen würden.

Die Racheldiensthüttenstraße ist normalerweise zwischen dem Schneeabgang und dem Beginn des Igelbusbetriebs freigegeben. Heuer fiel die Öffnung wegen der Corona-Pandemie flach. Wenn die Igelbusse verkehren, ist es möglich, die Zufahrt zwischen 18 und 8 Uhr zu nutzen.

"Bildungs- und Erholungseinrichtungen" sind im Gemeindegebiet das Waldgeschichtliche Museum und der Jugendzeltplatz Forstwald. Die Maßnahmen im Museum hatte Leiter Christian Binder bereits dem Gemeinderat vorgestellt. Sie wurden positiv aufgenommen. Für den Jugendzeltplatz sind Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten geplant, die das Gemeindegremium ebenfalls sehr begrüßte.

Der Entwurf zum Anlageband "Tourismus und Regionalentwicklung" war ins Ratinformationssystem gestellt worden.

− ul