Spiegelau
Hart und gefährlich

20.12.2021 | Stand 20.09.2023, 21:15 Uhr

Nicht selten waren im Winter beim Holzziehen Hunde fleißige Helfer. So wie einst auch für Adolf Pickl (l.) und Franz Stadler aus den Spiegelauer Gemeindeteilen Hirschschlag bzw. Kirchenberg. −Foto: Repro Döringer

Aus der Gemeinde Spiegelau verdienten sich in früheren Jahren nicht wenige Männer als Holzhauer in den Forstämtern Klingenbrunn und Spiegelau hart und ehrlich ihr tägliches Brot. Eine schinderische und zugleich gefährliche Arbeit hatten sie zu verrichten. Besonders beim Holzziehen im Winter passierten nicht selten schwere Unfälle.

Trotz der fortschreitenden Technisierung blieb der Mensch als Arbeitskraft im Wald unersetzlich. So konnte oft das im Sommer eingeschlagene Stammholz erst im Winter, wenn der Boden gefroren und zudem genügend Schnee gefallen war, von den Holzhauern mit dem Zugschlitten aus den Wäldern geholt werden. Um die voll beladenen, tonnenschweren Schlitten in dem unwegsamen Gelände in der Spur zu halten, mussten erst mühsam Ziehbahnen hergerichtet werden. Das Holzziehen in den langen Wintermonaten verlangte den Holzhauern neben viel Geschick und Erfahrung auch eine gehörige Portion Mut ab.

Schwer beladen mit Holz waren noch bis in die 60er Jahre hinein die Zugschlitten, die von den Holzhauern aus den Rachelwäldern direkt zu den Sägewerken bzw. zur Bahn gebracht wurden. Einige Fotos aus dieser Zeit hat unser freier Mitarbeiter Helmut Döringer aufbewahrt, waren sein Großvater und Urgroßvater doch zeitlebens als Holzhauer im Forstrevier Klingenbrunn beschäftigt. Eines davon zeigt, dass beim "Ziehen" im Winter nicht selten auch Hunde dabei waren. Für manche Männer waren sie fleißige Helfer beim oft stundenlangen Anstieg mit ihren schweren Schlitten zu den Lagerstätten.

− dö