Spiegelau
Ein Dorfanger für Palmberg

22.04.2021 | Stand 20.09.2023, 0:48 Uhr

Die Gemeinde Spiegelau hat 165 Quadratmeter Grund gekauft, um den Umgriff von Dorfkapelle und Maibaum in Palmberg nach unten zu erweitern und mit Bürgerbeteiligung einen Dorfanger entstehen zu lassen. Auf dem Rest der ca. 1000 Quadratmeter großen Fläche, die durch die Aussiedlung des Döringer-Hofes Anfang der 80er Jahre frei geworden ist, baut ein Hausinger ein Einfamilienhaus. −Foto: Döringer

Nach über 40 Jahren wird ein Dorfanger für die Palmberger Wirklichkeit: Der Gemeinderat hat am Montagabend in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig entschieden, 165 Quadratmeter im Umfeld von Dorfkapelle und Maibaum zu kaufen, um sie als Dorfanger weiterentwickeln zu können. Ein Gestaltungskonzept soll auf Basis einer Bürgerbeteiligung entwickelt werden.

Der jetzt von der Gemeinde erworbene Grund ist ein Teil der ca. 1000 Quadratmeter großen Fläche mitten in der Ortschaft, die durch die Aussiedlung des landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebs Döringer im Rahmen der Dorferneuerungsmaßnahmen Anfang der 80er Jahre frei geworden ist.

Wie der Grafenauer Anzeiger berichtete, war erst im vierten Anlauf bei einer fünfstündigen Gemeinderatssitzung mit Bürgermeister Hans Stadler (CSU) Anfang Dezember 1978 entschieden worden, das Döringer-Anwesen auszusiedeln und an dessen Stelle einen Dorfplatz mit Parkplätzen und Busbuchten anzulegen.

Über 40 Jahre später konnte Landwirt Hans Döringer den Grund in Palmbergs Mitte an einen Hausinger verkaufen, der darauf ein Einfamilienhaus in Holzbauweise und ein kleines Nebengebäude errichten will. Ist damit der Plan für einen Dorfplatz endgültig vom Tisch? "Nein, es konnte ein Kompromiss gefunden werden", sagte Bürgermeister Karlheinz Roth nach dem Notartermin auf Anfrage des Grafenauer Anzeiger. In Abstimmung mit der Vorstandschaft des Gemütlichkeitsvereins Palmberg mit seinen 245 Mitgliedern, mit Michael Zeitner und Ludwig Friedl, den politischen Vertretern des Ortsteils im Gemeinderat, und dem neuen Eigentümer wurde die Lösung gefunden, dass die Gemeinde 165 Quadratmeter erwerben solle, um einen Dorfanger als Treffpunkt anzulegen. Vorschläge zu seiner Gestaltung sollen bei einer Bürgerbeteiligung gesammelt werden. "Das Ganze ist eine gemeinschaftliche Aufgabe, bei der auch die spätere Pflege des Platzes miteinbezogen wird", führte Roth weiter aus.

Im Vorfeld hatte der Bürgermeister die baubegleitende Beratung durch den Grafenauer Architekten Klaus Bauer, die von der ILE-Nationalparkgemeinden finanziert wird, in Anspruch genommen. Auch Bauer kam zu dem Schluss, dass man mit dem bestehenden Platz und den zusätzlichen 165 Quadratmetern "was Vernünftiges machen kann".

Vorerst wird ein neuer Standort für den Maibaum gesucht, denn die bisherige Sicherung in Richtung des bislang freien Grundstückes ist wegen der neuen Besitzverhältnisse ohnehin nicht mehr möglich. Wegen Corona drängt die Suche nicht, denn heuer ist ohnehin keine Maifeier möglich. Nach Roths Auskunft werde der alte Maibaum umgelegt. Wenn der Neue hoffentlich im nächsten Jahr aufgestellt werden könne, sei dann auch ein geeigneter Platz für ihn gefunden worden.

− ul