Grafenau
Die Schule der magischen Tiere

13.12.2021 | Stand 13.12.2021, 18:00 Uhr

Stolz präsentieren die Sieger des Vorlesewettbewerbs der Realschule Grafenau zusammen mit der Jury ihre Urkunden (v. l. Elternbeiratsvorsitzender Tassilo Pichlmeier, Konrektor Martin Weiß, Mitglied der erweiterten Schulleitung Petra Sigl, Organisatorin des Wettbewerbs Studienrätin (RS) Verena Lohmann und Leiter der GenoBank Grafenau Daniel Reitberger). −Foto: Realschule

"Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in großem Maß von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen." Mit diesen Worten von Astrid Lindgren begrüßte Konrektor Martin Weiß die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Realschule Grafenau zum Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels. Und dieses Zitat beleuchtet eindrucksvoll die Wichtigkeit des Lesens, gerade in der heutigen Zeit, und den Stellenwert der Leseförderung an der Realschule.
Jahr für Jahr stellt der Vorlesewettbewerb deshalb einen Höhepunkt im Schulleben dar. Umso schöner, dass er auch heuer wieder stattfinden konnte, obwohl wieder besondere Auflagen zu beachten waren: so durfte sich das Publikum bestehend aus allen Schülern der 6. Klassen nicht gemeinsam in einem Raum aufhalten. "Live dabei" waren sie trotzdem, da der Wettbewerb dank Systembetreuer Robert Helm digital in die einzelnen Klassenräume übertragen wurde. Und so konnten die Klassenkameraden dennoch mit den einzelnen Siegern der Klassenentscheide, die in den Vorrunden in den jeweiligen Klassen ermittelt wurden, mitfiebern und diese unterstützen.
In einer ersten Runde trugen die Vorleser der Jury – bestehend aus dem Mitglied der erweiterten Schulleitung Petra Sigl, Elternbeiratsvorsitzenden Tassilo Pichlmeier, dem Leiter der GenoBank Grafenau Daniel Reitberger und Vorjahressiegerin Hannah Friedl – zunächst drei Minuten aus einem von ihnen selbst gewählten Buch vor.
Die Zuhörer durften dabei ganz Unterschiedliches miterleben – so konnte man die "Schule der magischen Tiere" besuchen, einen Fuchs bei seiner magischen Verwandlung begleiten, über ein Schwein, das mit der Post kommt, lachen oder auch mittlerweile schon Klassikern wie dem Buch "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" lauschen.
Die Jury achtete dabei auf die Textgestaltung, das Textverständnis und die Lesetechnik. Schon in dieser ersten Runde gelang es den Vorlesern, die "live" zugeschalteten Zuhörer zu fesseln, das Gelesene miterleben zu lassen und deren Fantasie zu wecken.
In einer zweiten Runde steigerte sich die Schwierigkeit, denn den Schülern wurde ein Ausschnitt aus einem für sie unbekannten Buch vorgelegt. In diesem Jahr wurde dazu der Roman "Wie man 13 wird, ohne zum Tier zu werden" von Pete Johnson ausgewählt, einem verrückten und witzigen Roman über das Leben als Teenager. Und auch diese nicht ganz einfache Aufgabe meisterten die Teilnehmer souverän und geschickt, ihnen gelang es meisterhaft, die Stimmung und die Situationen im Roman lebendig werden zu lassen, sodass für die Jury kaum Unterschiede in der Qualität des Vorlesens festzustellen waren.
Dennoch musste nach eingehender Beratung eine Auswahl getroffen werden: Als Sieger des Vorlesewettbewerbs stellte sich schließlich Johannes Sammer (6a) heraus, den zweiten Platz belegte Anna Weihermann (6b) und den dritten Platz Juliane Valkov (6c). Alle drei dürfen sich über Urkunden und jeweils einen Buchgutschein freuen, der wie jedes Jahr vom Elternbeirat der Staatlichen Realschule Grafenau gespendet wurde. Aber auch die weiteren Teilnehmer der Endausscheidung – Lena Gebhard (6a), Elina Perl (6b), Philipp Schilke (6c), Anna Wurstbauer und Andrea Kroiß (beide 6d) – gingen nicht leer aus. Sie durften sich zusätzlich zu einer Urkunde aus einer kleinen Auswahl ein Buchgeschenk aussuchen.
Zwar fehlte dieses Jahr das "Live"-Publikum, der Begeisterung der sechsten Klassen für ihre vorlesenden Klassenkameradinnen tat dies aber keinen Abbruch. Und so wurden diese nach der Rückkehr in die jeweiligen Klassenzimmer mit gebührendem Applaus und Beifall belohnt. Denn auch in diesem Jahr gehörte viel Mut dazu, sich diesem Wettbewerb zu stellen – der nun schon zum zweiten Mal etwas anders, aber insgesamt nicht weniger lohnend für alle Beteiligten war.

− eb