Wie uns Sepp Sager erinnert, jährt es sich am 25. April 1945 zum 76. Mal, dass der Markt Schönberg beim Einmarsch der Amerikaner zerstört wurde. Aus diesem Anlass drucken wie Auszüge aus seinem Buch "Kriegsende`45 und Neubeginn im Bayerischen- und Böhmerwald" ab.
"Die Sonne ging am 25. April 1945 wie an jedem anderen Tag auf. Eigenartigerweise sangen an diesem Morgen jedoch die Vögel nicht, als wüssten sie, was dem Markt Schönberg an diesem anbrechenden Tag bevorsteht.
Die Menschen lagen in der Nacht vom 24. auf den 25. April schlaflos in ihren Betten. Jeder wusste, dass an diesem 25. April 1945 die Entscheidung fallen wird. Die amerikanischen Truppen standen unweit der Landkreisgrenze, sie kamen aus Richtung Cham. In Eppenschlag wurde bereits geschossen.
Die Bevölkerung war sehr beunruhigt. SS- und Arbeitsdienstleute hatten sich in Schönberg festgesetzt und die Verteidigung des Marktes angeordnet.
Die Verantwortlichen des Ortes samt Bürgermeister Reinsberger durften den Markt nicht übergeben. Bei Todesstrafe wurde ihnen das untersagt. Infolgedessen ging es in Schönberg nicht so reibungslos wie in Grafenau.
Grafenau ging kampflos an die AmerikanerGegen 15 Uhr wurde die Kreisstadt Grafenau von den eindringenden Amerikanern kampflos besetzt. Die beiden einzigen "Verteidiger, es waren zwei Hitler-Jungen, die sich bei der Kirche hinter einer Barrikade herumtrieben, wurden vom Stadtpfarrer Ludwig Rankl entwaffnet.
Die ersten US-Infanteristen erreichten von Rosenau kommend die Stadtgrenze. Landrat Fischer ließ die Kirchenglocken läuten, Stadtpfarrer Rankl ging mit einem weißen Tuch den Amerikanern entgegen. Im Pfarrhof wurde anschließend die Stadt offiziell den Amerikanern übergeben.