Neuzugänge für Kreisligisten
Gadac und Nemec: Zwei junge Tschechen verstärken Riedlhütte – Pokalspiel gegen Grainet auf der Kippe

07.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:00 Uhr

Bezirksligist im Anflug: Der SV Riedlhütte um Vorstand (und Aushilfsreservist) Christian Sterr erwartet in der 3. Totopokalrunde den SV Grainet – wenn es die Platzverhältnisse und das Wetter am Dienstag zulassen. −Fotos: Michael Duschl

Diesen Scherz erlaubt sich Christian Sterr, als ihn die PNP auf zwei Neuzugänge des SV Riedlhütte anspricht: „Wir reden von Michael Miedl und mir, oder“, fragt der Vereinsvorstand, der beim 0:2 in Oberdiendorf auf der Ersatzbank saß. Mit 46 Jahren. Miedl, 43, stand sogar in der Startelf und spielte durch.

Dass sich unsere Anfrage nicht auf die beiden Haudegen bezog, wusste Sterr natürlich. Mit der Anmerkung wollte er auch eher erklären, warum der SVR nochmal auf dem Transfermarkt tätig geworden ist: „Unser Kader wäre einfach zu klein gewesen für die Kreisliga.“ Darum hat Sterr in seiner Funktion als Teammanager seit Wochen Verstärkungen gesucht und nun zwei 18-jährige Tschechen verpflichtet: Lukas Gadac und Vit Nemec standen am Samstag erstmals im Kader – und der Startformation. „Sie wohnen in Grenznähe und sind zwei super Burschen – an ihnen werden wir viel Freude haben“, betont der 46-Jährige, der in diesem Zusammenhang an die namhaften Abgänge nach dem Aufstieg erinnert: Mit Julian Beer (TSV Regen), Manuel Hufsky (TSV Grafenau), Gustavo Borba Pedra (SV Haus i.W) und Bastian Butscher (TV Freyung) gingen vier Stammspieler, die der neue Trainer Matthias Pauli selbstredend noch gerne im Kader hätte.

Die Lücken, die sie hinterlassen, sind nur schwer aufzufüllen. Zum einen hat der SVR den ein oder anderen Jugendspieler wie Alex Povazhenko (17) hochgezogen, zum anderen hat er sich im Umkreis um gleichwertigen Ersatz bemüht. Mit Jakub Stefan (30) stieß gegen Ende der Vorbereitung ein tschechischer Mittelfeldspieler zum Kader, nun folgen ihm Gadac und Nemec. Ein Innenverteidiger und ein flexibel einsetzbarer Mittelfeldspieler. „Jetzt haben wir einen vernünftigen Kader für die Kreisliga“, meint Sterr.

„Waren in Oberdiendorf auch in Unterzahl gleichwertig“



Am Samstag ging es allerdings personell ziemlich ersatzgeschwächt zum Aufsteiger-Duell nach Oberdiendorf, die Liste der fehlenden Spieler war fast länger wie die der einsatzbereiten. In solchen Momenten greifen Fußballtrainer gerne auch alte Haudegen zurück wie es Miedl, Sterr oder Christian Moser (40; er saß ebenfalls auf der Bank) sind. „Es war ein Anruf und sie haben sich zur Verfügung gestellt, Mich steht dann auch noch 90 Minuten auf dem Platz“, berichtet Christian Sterr anerkennend und dankend.

Der 43-jähriger, frühere Fußballprofi kämpfte – wie seine deutlich jüngeren Mitspieler – unermüdlich, die unglückliche Niederlage konnte er jedoch auch nicht verhindern. „Die Niederlage wirft uns aber nicht aus der Bahn“, kommentiert Christian Sterr das 0:2 bei „Deandorf“. Trotz 60-minütiger Unterzahl – nach Rot gegen Jakub Stefan – waren die Riedlhütter „gleichwertig – wir haben halt unsere Chancen nicht genutzt, sind zweimal am Pfosten gescheitert und ein Tor wurde aberkannt“, berichtet Sterr.

Entscheidung über Austragung des Pokalspiels fällt kurzfristig



Am Dienstagabend steht bereits das nächste Spiel auf dem Programm. In der 3. Runde des Totopokals im Kreis Ost erwartet der Kreisligist den Bezirksliga-Tabellenführer SV Grainet (Anpfiff 18.30 Uhr). Allerdings wird sich erst kurzfristig entscheiden, ob gespielt werden kann. Am Montag stand der Rasen im Waldstadion unter Wasser, „wenn es aber am Dienstag nicht mehr regnet, dann trocknet unser Platz in der Regel schnell ab“, meint Christian Sterr. Ob er dann wieder auf der Ersatzbank sitzt, wollte er noch nicht verraten.