Freyung
Wegen "Ästchen": Feuerwehr gerufen

50 Aktive rücken nachts aus – Freyunger Kommandant bittet um Augenmaß

31.01.2022 | Stand 21.09.2023, 4:48 Uhr

Dieser kleine Ast war in die Straße geragt. Die Feuerwehr warf ihn seitlich in den Schnee. −F.: FF Freyung

Regelmäßig werden die hiesigen Feuerwehren in den kommenden Tagen und Nächten wieder gefordert sein. Schließlich ist starker Schneefall vorhergesagt. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn die Kameraden wegen eines nicht wirklich dramatischen Vorfalls des Nächtens unnötig aus den Federn müssen. Das jedenfalls hat nun der Freyunger FFW-Kommandant Manfred Heydn in netten aber auch deutlichen Worten formuliert.

Es war die Nacht auf Montag, als per Funk gegen 3 Uhr die Meldung einging: Ein Baum würde in Freyung auf der Grafenauer Straße liegen. "Umgehend machten sich das Löschfahrzeug 16 sowie das Mehrzweckfahrzeug auf den Weg. Doch in der kompletten Grafenauer Straße war kein Baum auf der Straße zu finden. Auch eine Nachfrage bei der Leitstelle brachte keine neuen Erkenntnisse zum Einsatzort", so Heydn.

Kurz bevor die Feuerwehrler den Einsatz abbrechen wollten, wurden sie aber fündig: "Ein kleines Ästchen ragte etwas auf die Straße", so Heydn. "Ein kurzer Handgriff und der Ast war weg."

Wie der Freyunger Kommandant auch auf der Feuerwehr-Homepage kundtat, hätte man hier doch auch selbst aktiv werden können: "Wir helfen gerne und immer, das steht außer Frage. Aber wenn es auf einer nicht stark befahrenen Straße – um diese Uhrzeit war dies in der Grafenauer Straße sicher der Fall – gefahrlos möglich ist, stehen zu bleiben, die Warnblinkanlage einzuschalten, mit Warnweste auszusteigen und innerhalb von zehn Sekunden den Ast per Hand oder per Fußtritt zu entfernen, dann kann dies auch von einem Verkehrsteilnehmer erwartet werden. Das Handy zu nehmen und den Notruf abzusetzen, hat bestimmt länger gedauert."

So aber seien über 50 aktive Feuerwehrler mitten in der Nacht geweckt worden "für eine Arbeit, die keine zehn Sekunden dauerte". Und, wie Heydn abschließend formuliert, sei es vielen Aktiven nach Einsätzen leider nicht möglich "sich ins Bett zu legen und sofort weiterzuschlafen".