Freyung-Grafenau
Verstärkung in Sachen Klimaschutz

Eva Brunner unterstützt Landkreis bei ehrgeizigen Vorhaben – 100 Prozent finanzielle Förderung vom Bund

18.01.2022 | Stand 18.01.2022, 15:50 Uhr

Erwarten sich gemeinsam einen vielversprechenden Klimaschutz in der Region: Eva Brunner (2. von links) verstärkt seit September das Klimaschutz-Team am Landratsamt Freyung-Grafenau. Landrat Sebastian Gruber (von links), Klimaschutzmanagerin Verena Holzbauer und Sachgebietsleiter Reinhard Tolksdorf heißen sie willkommen. −Foto: Landratsamt Freyung-Grafenau

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Für dieses ehrgeizige Ziel sind große Anstrengungen notwendig – auch auf regionalen Ebenen. Da das Aufgabenspektrum im Klimaschutz immer herausfordernder wird, stellt sich das Landratsamt nun mit der neuen Klimaschutzmanagerin Eva Brunner noch breiter auf, wie es am Dienstag in einer Pressemitteilung hieß. Die Personalstelle für Klimaschutzmanagement wird vom Bund zu einhundert Prozent gefördert.

"Alle Potenziale im Landkreis ausschöpfen"

"Der Landkreis meint es mit dem Klimaschutz ernst. Um nicht nur bei Lippenbekenntnissen zu bleiben, sondern auch in die Umsetzungen gehen zu können, sind personelle Ressourcen notwendig. Insofern nutzen wir gerne die attraktive, hundertprozentige Förderung des Bundes", wird Landrat Sebastian Gruber in der Mitteilung zitiert.

Eva Brunner, gebürtig und wohnhaft im Landkreis, ergänzt: "Insbesondere meine Kollegin Verena Holzbauer hat in den letzten Jahren bereits zahlreiche Energiesparmaßnahmen in den Liegenschaften umgesetzt und wichtige Prozesse in der Verwaltung angestoßen. Gemeinsam möchten wir alle Potenziale des Landkreises ausschöpfen, damit wir die gesteckten Klimaschutzziele erreichen."
Im Jahr 2016 wurde bereits ein Klimaschutzteilkonzept zu den kreiseigenen Liegenschaften mit Sanierungsfahrplan erstellt, der seit Mai 2017 von Klimaschutzmanagerin Verena Holzbauer sukzessive umgesetzt wird. Dazu zählen zum Beispiel LED-Projekte in den Doppelturnhallen in Grafenau und Waldkirchen, im Dachdeckerwohnheim oder in den Dienstgebäuden des Landratsamts oder der Austausch der Fenster hin zu Dreifachverglasung im Dienstgebäude Königsfeld. Außerdem wurden die Heizsysteme optimiert und zusätzliche Landkreis-Liegenschaften an die lokalen Fernwärmenetze angeschlossen. Auf diese Weise konnte von Öl- und Gasheizungen auf die Ressource Hackschnitzel umgestiegen werden.

Außerdem hat sich der Landkreis mit einem Kreistagsbeschluss im April zur Agenda 2030 und damit zu den globalen Nachhaltigkeitszielen bekannt. In der Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises, die gerade erstellt wird, spielt auch der Klimaschutz eine zentrale Rolle. Gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative erstellt Eva Brunner ein integriertes Konzept, welches die Nachhaltigkeitsstrategie ergänzt. Die beiden Konzepte komplettieren sich gegenseitig.

"Ambitionierte Maßnahmen" entwickeln

Zentrales Element des Klimaschutzkonzepts ist die Erstellung einer Energie- und Treibhausgasbilanz. Dabei geht es nicht nur um die Landkreisverwaltung, sondern um das gesamte Landkreisgebiet. Wie viel erneuerbare Energien werden beispielsweise erzeugt, wie viel verbraucht? Welche Lücken müssen geschlossen werden oder wie können Mobilitätsangebote sinnvoll ergänzt werden?

"Derzeit befinden wir uns in der Phase der umfangreichen Datenerhebung. Wenn wir wissen wollen, was wir im Landkreis realistisch erreichen können, müssen wir zunächst wissen, wo wir stehen", erklärt Eva Brunner. Dabei werden verschiedene Handlungsfelder betrachtet wie beispielsweise Flächenmanagement, Erneuerbare Energien, Wärme- und Kältenutzung, Beschaffungswesen und Mobilität.

"Es ist unser Ziel, ambitionierte und dennoch praxistaugliche Maßnahmen zu entwickeln, die auf den Landkreis zugeschnitten sind. Es ist wichtig, dass ein realistisch umsetzbarer Fahrplan für den Klimaschutz im gesamten Landkreisgebiet entwickelt wird. Nur wenn die Maßnahmen breite Akzeptanz finden und die Finanzierung sichergestellt ist, hat das Projekt auch langfristig Erfolg", skizziert Landrat Sebastian Gruber abschließend.

− pnp