Freyung-Grafenau
Großer Nachholbedarf bei Taufen

Voller Terminkalender in Freyung, Grafenau, Waldkirchen – Bei Evangelischen entspannte Lage

01.08.2021 | Stand 21.09.2023, 23:02 Uhr

Täuflinge mit ihren Familien am Taufbecken in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Grafenau: 2016 fand hier der erste Tauf-Erinnerungsgottesdienst statt. Eingeladen waren alle Eltern, deren Kinder ein Jahr zuvor getauft worden waren. −Foto: Archiv

Die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft durch die Taufe ist üblicherweise mit einer großen Familienfeier verbunden. Durch die Kontaktbeschränkungen wegen Corona im vergangenen Jahr und heuer bis ins Frühjahr waren solche Zusammenkünfte nicht möglich, viele Tauffeiern wurden verschoben auf die Zeit, wo auch größere Gesellschaften wieder zusammenkommen können. Das ist jetzt wieder erlaubt und so herrscht ein großer Nachholbedarf bei Taufen, wie die Stadtpfarreien im Landkreis auf PNP-Nachfrage bestätigten.

"Voll bis Oktober", bringt es Grafenaus Stadtpfarrer Kajetan Steinbeißer auf den Punkt. Schon jetzt sind in seinem Pfarrverband mit Grafenau, St. Oswald und Neuschönau 42 Taufen registriert – mit sehr unterschiedlicher Verteilung . Von Januar bis April waren es in den drei Orten nur vier Taufen, zwischen Mai und Juli sind es schon 16 und bis Oktober sind bislang 22 vorgemerkt.

Neu soll im Pfarrverband ab Oktober monatlich ein Tauf-Elternabend zur Hinführung auf das Sakrament angeboten werden. Bei dieser Gelegenheit sollen den Eltern Sinn und Symbole der Taufe, die Wichtigkeit der Glaubensweitergabe an die Kinder und das Gebet näher gebracht werden.

Eine große Nachfrage nach Taufterminen bestätigt auch Pfarrsekretärin Gerlinde Weishäupl für Freyung, Ringelai und Kreuzberg. "Im Mai ging’s richtig los und von Juni bis September haben wir fast wöchentlich Taufen, manchmal an einem Tag auch zwei. Jetzt ist die Zahl der Feiernden nur mehr begrenzt durch die Platzkapazität in den Kirchen. Da gelten die gleichen Regeln wie bei den Gottesdiensten. Den meisten Platz haben wir in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit 75 Sitzplätzen."

Das gleiche Bild im Pfarrverband Waldkirchen mit Böhmzwiesel und Karlsbach. Hier wurden nach Aussage von Pfarrsekretärin Elvira Bauer bis September 34 Taufen angemeldet. Dabei sind auch einige Wochenenden mit zwei Taufen belegt. Das größte Platzangebot für Taufgesellschaften bietet der "Bayerwald-Dom" in Waldkirchen, die Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul mit ca. 100 Plätzen.

Entspannt ist die Lage bei den evangelischen Christen. "Sehr gut machbar" seien die sechs bis acht Taufen im Jahr in Grafenau, Schönberg und Spiegelau, sagt Pfarrerin Sonja Schuster. Das bestätigt auch ihre Kollegin Ulrike Kuschel für Freyung und Waldkirchen. "Die meisten Taufen bei uns finden im kleinen Kreis statt. Das war auch letztes Jahr gut machbar."

Nicht einzuschätzen und sehr schwankend sei indes die Zahl der Taufen. "Von eins bis zehn in einem Jahr ist alles dabei", sagt Pfarrerin Kuschel. Ein Faktor dabei sei, dass bei knapp 1600 Gläubigen in ihrem Zuständigkeitsbereich generell die Zahl neugeborener Kinder niedrig liege. Dazu komme, dass sich Eltern, die verschiedenen christlichen Konfessionen angehören, dann oft entscheiden würden, das Kind katholisch taufen zu lassen. "Da spielt dann auch das familiäre Umfeld immer eine Rolle", hat sie festgestellt.