Freyung-Grafenau
Fahrtraining mit Ex-Formel 1-Pilot

06.10.2021 | Stand 06.10.2021, 14:08 Uhr

Übten zum Beispiel Bremsmanöver auf rutschiger Fahrbahn: Christian Danner (Mitte) mit den Teilnehmern, darunter Regina Scherz (5.v.l.) und Daniel Steininger (3.v.l.). −Foto: Malteser

Zwei Rettungsdienst-Mitarbeiter der Malteser durften kürzlich bei einem Fahrsicherheitstraining der ganz besonderen Art dabei sein. Ihr Trainer war kein Geringerer als der frühere Formel 1-Rennprofi Christian Danner, heißt es in einer Pressemitteilung.

Nicht nur Regina Scherz aus Haidmühle und Daniel Steininger aus Hauzenberg waren begeistert von dem Angebot. Nur zehn Rettungsdienstler aus ganz Deutschland konnten teilnehmen.

Auf den ersten Blick passen Rettungswagen und Formel 1 wohl nicht zusammen. Doch wenn es um das Beherrschen des Fahrzeugs in schwierigen Situationen geht, dann schon. Wenn die Retter unter Zeitdruck schnell und sicher zum Patienten kommen sollen, sind die Fahrer gefordert. Fahrtrainings gehören zur Aus- und Fortbildung von Rettungskräften dazu. Doch ein Training mit Ex-Formel 1-Rennfahrer Christian Danner ist schon die Ausnahme.

Der Profi gab den Teilnehmern Tipps und vermittelte ihnen Sicherheit beim Führen von Fahrzeugen. Auf der Strecke eines Forschungs- und Technologiezentrums in Selm (Münsterland) setzte er sich neben die Retter ans Steuer. Sitzposition, Lenkradhaltung und vieles mehr müssen im Fall der Fälle passen.

Christian Danner lobte die Professionalität der Frauen und Männer im Rettungsdienst: "Die Stresssituation beim Fahren im Rettungsfahrzeug, wo es um Leben und Tod gehen kann, ist ganz anders als normales Fahren. Ich habe riesigen Respekt davor, wie die Rettungskräfte damit so gut klarkommen."

Wieder zu Hause angekommen, berichtet Scherz: "Achteinhalb Stunden Anreise und zehn Stunden Heimreise mit dem Zug waren anstrengend, aber der Mühe wert." Das Training sei "aufregend, interessant und vor allem auch lehrreich" gewesen. Scherz erklärt: "Bereits Kleinigkeiten haben bei Gefahrbremsungen großen Einfluss. Es war sehr interessant (...), mit Einsatzfahrzeugen an Grenzen zu gehen, zu sehen, wie die Fahrzeuge reagieren und was man dann tun kann."

Man habe während der drei Tage auch das Interesse der Malteser gegenüber ihren Mitarbeitern gespürt, wie etwa bei Gesprächen mit dem Vizepräsidenten Albrecht Prinz von Croÿ, dem Leiter Notfallvorsorge Markus Bensmann oder dem Referenten Rettungsdienst Nordrhein-Westfalen Jan Finke. "Aber auch die Gespräche und der Informationsaustausch mit Malteser Rettungsdienstlern aus anderen Bundesländern waren interessant und man merkte, dass wir trotz mancher Dialektbarrieren eine Malteser-Familie sind", betont Scherz.

Auch Daniel Steininger wird die drei Tage in bester Erinnerung behalten. "Mir persönlich hat es sehr viel gebracht. Man konnte etwas ausprobieren mit dem Rettungswagen, wie Bremsmanöver auf rutschiger Fahrbahn oder Ausweichmanöver." Er berichtet auch von einer Übung, bei der Wasserfontänen von unten kamen. "Wir wussten nicht, wann und mussten dann ganz schnell reagieren."

Auch der Rettungssanitäter lobt Christian Danner: "Er hat sehr gut erklärt, wie man am besten reagiert, bremst und lenkt und was im Gehirn abläuft, wenn bestimmte Situationen auftreten. Er war sehr darauf bedacht, dass er uns etwas beibringen kann und hat sich gefreut, dass er sein Wissen an Rettungsdienstler weitergeben kann. Das war sehr interessant. Man weiß jetzt besser damit umzugehen und fühlt sich damit insgesamt auch sicherer."

Christian Danner habe den Teilnehmern auch den Rat gegeben, ihre Erfahrungen aus dem Sicherheitstraining mit ihren Kollegen zu Hause zu teilen. "Damit auch sie etwas davon mitnehmen können", sagt Daniel Steininger. Auch sein Fazit lautet: "Das war definitiv die 700 Kilometer Fahrt von Passau wert."

− pnp