Freyung/Gao
"Rollende Werkstatt" in Mali: 100 Freyunger Soldaten bei UN-Mission

07.03.2020 | Stand 07.03.2020, 18:24 Uhr

Stabsfeldwebel Sven setzt ein Hebekissen ein, um den geplatzten Reifen des Aufklärungsfahrzeugs "Fennek" zu wechseln. −Foto: Bott

Statt Hügel eine unendliche Weite. Statt sattem Grün nur Sand. Statt 5 Grad 40 Grad. Statt Frieden Konflikt. Für 100 Freyunger Soldaten ist das seit September Realität. Sie sind im Rahmen der UN-Mission MINUSMA in Mali im Einsatz.

Einer der Soldaten ist Stabsfeldwebel Sven* aus dem Landkreis Freyung-Grafenau. Er ist Teil des GSI – des Gefechtsschaden-Instandsetzungstrupps. Zu diesem gehört eine "rollende Werkstatt" auf einem speziell ausgerüsteten Dingo, einem Allschutz-Transport-Fahrzeug. Gemeinsam mit mehreren Kameraden begleitet Sven einen Spähtrupp bei einer Operation.

Treibsand, Fels und je nach Witterung und Jahreszeit sogar Schlamm: Die Operationen der Aufklärungskompanie führen den Spähtrupp oftmals in "schweres Gelände". Die Bedingungen sind abhängig von der Bodenbeschaffenheit in der Wüste und der Savanne im Norden Malis nicht mit jenen in Europa zu vergleichen. Das Gelände fordert nicht nur den Fahrern, sondern auch den Fahrzeugen alles ab. Eine besondere Belastung für die Reifen stellen dabei Geröllfelder mit spitzem Lavagestein dar. Dieses ist in der Lage, die Reifen regelrecht aufzuschlitzen. Hinzu kommt die extreme Trockenheit mit manchmal nur 10 Prozent Luftfeuchtigkeit - kombiniert mit einer enormen Hitze von bisweilen über 40 Grad Celsius.

"Reifenplatzer, ausgeschlagene Fahrwerksteile bis hin zum Achsenabriss - das kann bei diesem schweren Gelände schnell passieren", erklärt Stabsunteroffizier Christian P. Er ist Instandsetzungsunteroffizier für gepanzerte Radfahrzeuge. "Auch die Klimaanlagen sind durch den Dauerbetrieb einer hohen Belastung ausgesetzt." Deshalb ist der GSI mit seinem speziell ausgerüsteten Dingo 2 bei jeder dieser Operationen unerlässlich.

− pnp

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