Freyung-Grafenau
"Die LandArztMacher" made in FRG

Insgesamt 13 Medizinstudierende arbeiten in den nächsten vier Wochen im Landkreis

07.10.2022 | Stand 07.10.2022, 16:08 Uhr

Studierende aus ganz Deutschland lernen in den kommenden Wochen im Landkreis Freyung-Grafenau das Leben als Landarzt aus erster Hand kennen. −Foto: Landratsamt

Man könnte fast meinen, Landarztmangel war gestern. Insgesamt 13 Studierende aus ganz Deutschland strahlen in den ersten Tagen ihres Praktikums (Famulatur) schon eine spürbare Vorfreude für ihre "Arbeit auf dem Land" – genauer gesagt im Landkreis Freyung-Grafenau – aus. Und ihre Erwartungshaltung ist groß. Sie haben sich teilweise schon zwei Jahre im Voraus beim mehrfach ausgezeichneten "Exzellent-Projekt" der Initiative "Die LandArztMacher" angemeldet. Informiert haben sie sich auf deren Homepage bei den dort veröffentlichen Tagebuch-Einträgen der Vorgängerprojekt-Beteiligten.

Viele wurden auch von früheren Teilnehmenden für das Praktikum im Landkreis Freyung-Grafenau begeistert, heißt es dazu in einer Mitteilung des Landratsamtes. Die vier Wochen Famulatur in der Gruppe mit gemeinsamen Ausbildungseinheiten und attraktiven Freizeitaktivitäten gibt es seit 2015 zweimal jährlich. Seit 2017

Anmeldung für FRG teilszwei Jahre im Voraus

beteiligt sich der Landkreis Freyung-Grafenau über sein Regionalmanagement aktiv an dem Programm, das inzwischen in vier niederbayerischen Landkreisen durchgeführt wird.

Stellvertretende Landrätin Helga Weinberger hat die Studierenden, die für vier Wochen in Landkreis-Praxen und den Kliniken Am Goldenen Steig arbeiten, offiziell im Landkreis begrüßt: "Natürlich wollen wir den angehenden Ärztinnen und Ärzten zeigen, wie schön und lebenswert unsere Gegend ist. Im Kern versucht das Projekt den Studierenden aber vor allem zu vermitteln, mit wie viel Freude die Ärzte in der Region ihre Patienten versorgen und auf welch hohem fachlichen Niveau die Patientenbetreuung stattfindet. Ziel des Projekts soll natürlich sein, junge, gut qualifizierte Leute für Arbeiten und Leben auf dem Land – im besten Fall im Bayerischen Wald – zu begeistern."

Bisherige Projektteilnehmer würden vor allem davon berichten, dass sie nachhaltig beeindruckt sind von der Begeisterung der Ärzte in Kliniken und Praxen für ihre Tätigkeit, ihre große Zufriedenheit mit ihrer Arbeit und die hohe Versorgungsqualität in der Region. Von den bisher über 300 Teilnehmenden seien mehr als 100

Von 300 bisher sind 100 wiedergekommen

für Folgeprojekte wieder in die Region zurückgekommen. Ein deutlicher Indikator dafür, dass die engagierten Hausarztpraxen und Klinikabteilungen mit diesem Projekt auf dem richtigen Weg sind.

Gelingen könne dies alles nur durch die kontinuierliche Unterstützung der Projektpartnerin AOK Bayern, die zusammen mit den Regionalmanagements vor Ort Unterkunft und Mobilität für die Teilnehmer sicherstellt.

In den Landkreisen Freyung-Grafenau, Regen, Deggendorf und Cham koordinieren die Manager der jeweiligen Gesundheitsregion Plus beziehungsweise des Regionalmanagements mit großem Engagement die Betreuung der Studierenden vor Ort. Die enge und fruchtbare Zusammenarbeit aller Beteiligten mit den "Landarztmachern" mache die Umsetzung des Projektes überhaupt erst möglich.

Zwei weitere Garanten könnten für den Erfolg des Programms ausgemacht werden: Zum einen die Ärzte in den Hausarztpraxen und Klinikabteilungen, die den angehenden Kollegen ihre Freude an der ärztlichen Tätigkeit in der Region spüren lassen. Zum anderen die verständnisvollen Patienten, die sich Zeit nehmen

Unterkunft und Mobilitätvor Ort sind gegeben

und bereiterklären, sich von den Studierenden untersuchen zu lassen, auch wenn es deshalb ein wenig länger dauert. Nur so könnten die angehenden Mediziner nachhaltig lernen, erklären die Verantwortlichen. Beides führe dazu, dass nach den vier Wochen für viele der Studierenden die ärztliche Tätigkeit auf dem Land auf einmal eine neue, ernsthafte Option für ihren persönlichen weiteren Lebensweg geworden sei.

− pnp