Von Christian Karl
" I hab zerst gar ned g’wusst, wos der mecht", sagt der alteingesessene Freyunger Friseur Franz Kukral – und muss lachen. Damals, als der dunkelhaarige Mann bei ihm vorm Laden stand, hat er freilich auch nicht gewusst, wie lange der Weg von Jawid Jaqubi bis dorthin bereits war. Der 39-jährige war vor sechs Jahren über Tausende von Kilometern aus Afghanistan geflüchtet – und nun war sein Ziel nicht ohne Grund Freyung. Ein paar Wochen nach seinem Einstiegsangebot ist Jaqubi jetzt quasi der Chef von Franz – und muss auch lachen, als er das erzählt. Es ist eine gelungene Geschichte von Flucht und Integration, die mit Blick auf jüngste Flüchtlings-Entwicklungen in Jaqubis einstiger Heimat auch anderswo in Deutschland wieder ein Thema werden könnte.