Bezirksliga Ost
„Fehlstarter“ unter der Lupe: Wo es in Schöfweg und Mauth hakt – wer schafft den Befreiungsschlag im Derby?

11.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:45 Uhr

Letztes Duell in Schöfweg (Oktober 2022): Mauths Ausgleichstorschützen zum 2:2-Endstand, Tobias Stockinger (r.), im „Bodenkampf“ mit den Schöfwegern Dominik Wildfeuer und Keeper Kurt Kroner. Diesmal wäre ein Punkt für beide Mannschaften definitiv zu wenig. −Foto: Alexander Escher

„Verlieren verboten“, so lautet unisono die Devise beim SV Schöfweg und dem TSV Mauth, wenn die beiden Vereine am Samstag zum Landkreisderby der Bezirksliga Ost die Klingen kreuzen (Anstoß 17 Uhr). Nach einem klassischen Fehlstart in die noch junge Saison holten beide Mannschaften am 3. Spieltag ihren jeweils ersten Zähler. Jetzt soll im direkten Duell der erste Dreier her, um den Anschluss ans Mittelfeld des Klassements herzustellen.

Im Vorfeld der Begegnung betreiben die beiden Trainer Ursachenforschung zum bisherigen Abschneiden und wagen einen vorsichtig optimistischen Ausblick in die nähere Zukunft. Sowohl SVS-Spielertrainer Johannes Wittenzellner (26) als auch Mauths Coach Andreas Baar (39) analysieren den holprigen Start sachlich nüchtern und lassen sich vom aktuellen Tabellenstand nicht aus der Ruhe bringen, wobei sie bei ihren Teams ganz unterschiedliche Baustellen ausmachen.

Bei bereits 13 kassierten Gegentreffern mahnt Wittenzellner eine deutlich konzentriertere Defensivleistung seiner Mannschaft an, die mit etlichen Leichtsinnsfehlern speziell die spielstarken Mannschaften aus Passau und Regen zum Toreschießen regelrecht eingeladen hat. Dieses Manko konnte auch die ansonsten treffsichere Sturmreihe um Kapitän Christian Schwankl (33) nur ansatzweise kompensieren. Positiv stimmt Wittenzellner die absolut intakte Moral in der Mannschaft: „Wir haben immerhin in allen drei Spielen einen teils Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt und verfügen über ausreichend Qualität, um in die Erfolgsspur zurückzufinden.“ Daher will der SVS-Coach trotz des dünnen Kaders die langwierige Verletzung von Simon Wildfeuer (27) und den regelmäßigen Ausfall weiterer Spieler nicht als Ausrede für die bisherigen Ergebnisse gelten lassen.

Mauth drückt der Schuhe in der Offensive



Während sich Schöfweg eine größere defensive Stabilität auf die Fahnen schreibt, drückt den TSV Mauth der Schuh vor allem in der Offensive. Wenngleich Trainer Baar auch bei den beiden Niederlagen gegen Schalding II und Passau Möglichkeiten für einen Punktgewinn sah, steht auf der Habenseite bisher lediglich ein mickriges Törchen im Remis gegen den TSV Regen, das sich aufgrund des eigenen Chancenwuchers und des späten Gegentors wie eine Niederlage anfühlte.

„Uns schmerzte neben dem Ausfall des langzeitverletzten Kapitäns Nico Herzig (30, Anm.d.Red.) zuletzt das Fehlen von Christian Fuchs (29, verletzt) und Korbinian Tolksdorf (31, Urlaub),“ so Baar, dessen Torgaranten in der Vorsaison zusammen nicht weniger als 34 Mal einnetzten. Baar ist insofern nicht bange, das Ziel Klassenerhalt zu erreichen, als er heuer mit den Neuzugängen Siegfried Wilhelm (29) und Matthias Krampfl (29, beide TV Freyung) sowie David Zitzl und Jan Leimpek (beide TSV Waldkirchen) auf einen deutlich breiteren Kader zurückgreifen kann. Der daraus resultierende Konkurrenzkampf wirke sich – wenn alle Mann an Bord sind – mit Sicherheit leistungsfördernd aus.

Korbinian Tolksdorf voraussichtlich rechtzeitig zurück



Die Marschroute für das Derby umreißt Spielertrainer Wittenzellner mit klaren Worten: „Wir haben ein Heimspiel und wollen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung mutig und aggressiv zu Werke gehen. Gegen Mauth sind es erfahrungsgemäß hitzige Spiele; mit unserem stimmgewaltigen Anhang im Rücken wollen wir über hohe Kampf- und Laufbereitschaft auch spielerische Akzente setzen und nach Möglichkeit den ersten Saisonsieg einfahren. Dabei dürfen wir die defensive Stabilität aber nicht vernachlässigen; wir wissen um die Qualitäten der Mauther Stürmer.“ Bei diesem Vorhaben wird ihm aller Voraussicht nach neben Simon Wildfeuer auch Sven Weinberger (21), der sich in Niederalteich verletzt hat, nicht zur Verfügung stehen.

Sein Pendant Baar kennt die besondere Atmosphäre im Sepp-Penn-Stadion zur Genüge. „Wir müssen diszipliniert bleiben, uns ausschließlich auf unser Spiel konzentrieren und dürfen uns von einer möglicherweise aufkommenden Hektik auf oder neben dem Platz nicht aus dem Konzept bringen lassen,“ so die Herangehensweise des frisch gebackenen Familienvaters, der aus einer kompakten Defensive mit schnellen Kontern heraus agieren will. Er hofft dabei, dass Tolksdorf rechtzeitig aus dem Urlaub zurückkehrt, um das Fehlen von Stürmer Michael Segl (27) zu kompensieren.

Unter den genannten Vorzeichen dürfen sich die Zuschauer auf eine intensive und rassige Auseinandersetzung freuen, dessen Ausgang für beide Teams unter Umständen eine frühe Weichenstellung für den weiteren Saisonverlauf bereithält, zumal beide Mannschaften in der darauffolgenden englischen Woche mit den Partien gegen Absteiger Waldkirchen und die beiden starken Neulinge Obernzell-Erlau bzw. Niederalteich weitere hohe Hürden zu meistern haben.


4. Spieltag am Freitag, 19 Uhr: Hutthurm – Oberpolling; 19.30 Uhr: Regen – Waldkirchen; Samstag, 15 Uhr: Garham – Grainet; 16 Uhr: SV Schalding II – Künzing, Grafenau – Niederalteich; 17 Uhr: Vornbach – Perlesreut, Schöfweg – Mauth; 18 Uhr: 1.FC Passau – Obernzell-Erlau.