Schönberg
Auf der Ausbau-Zielgeraden

20.09.2023 | Stand 20.09.2023, 14:11 Uhr

An dem Tag wäre die Fahrt über die neue B85/533 ein „heißer Ritt“ gewesen. Zum Pressetermin trafen sich deshalb vom kommunalen Bauamt Jürgen Murr (v.l.), Bürgermeister Martin Pichler, Pressesprecherin Sabine Süß vom Staatlichen Bauamt Passau und Sophia Bumberger vom Schönberger Bürgerbüro, die für alle Sorgen und Kritik zu Baustelle und Umleitungen wochenlang ein offenes Ohr hinhalten „durfte“, an der landwirtschaftlichen Parallelstrecke. − Foto: Markt Schönberg

Es waren harte Monate für alle Beteiligten. Aber dafür soll die Freude demnächst umso größer sein. Die Baustelle an der Anschlussstelle von B85 und B533 in Richtung Regen, Grafenau oder Passau mit neuem Kreisverkehr biegt in die Zielgerade ein.

Bürgermeister Martin Pichler freute sich, dass zu einem Ortstermin mit Asphaltfertiger und Walze auch Sabine Süß von der Pressestelle des Staatlichen Bauamts in Passau gekommen war. Die hatte gute Nachrichten im Gepäck: Auch wenn die umfangreichen Arbeiten voraussichtlich noch bis Ende Oktober dauern werden, sollen für die Verkehrsteilnehmer einzelne Streckenabschnitte sobald wie möglich teilweise provisorisch befahrbar sein, um diesen die großräumigen Umfahrungen zu ersparen.

Der Kreisverkehrsplatz mit einem Durchmesser von 40 Metern und vier Anschlüssen konnte wie geplant im Sommer fertiggestellt werden. Dafür mussten zunächst das Gelände angepasst und der Straßen-Unterbau hergestellt werden. Nach den Pflasterarbeiten im Kreisverkehrsplatz und für die Fahrbahnteiler begann der Asphaltbau auf den Straßenflächen. Der gesamte Einmündungsbereich der B 85 / B 533 wurde neu trassiert, um die 2022 fertiggestellte neue Ohebrücke und die Kreisverkehrsanlage in das Straßennetz einzubinden. Aufwendig gestalten sich auch die ökologischen Begleitmaßnahmen entlang der Mitternacher Ohe, die in enger Zusammenarbeit mit Fischerei, Wasserwirtschaft und Naturschutzbehörde stattfinden. Ziel der umfangreichen Arbeiten, die voraussichtlich noch bis Ende Oktober dauern werden, ist es, die Verkehrssicherheit und Verkehrsqualität am Knotenpunkt zu verbessern. Daher wurde die Linienführung der Bundesstraße 85 angepasst, die Straße musste auf einer Länge von rund 790 Metern neu gebaut werden.

Auf der Strecke waren an diesem Tag die ausführenden Firmen mit viel Eifer und Überblick unterwegs. Gerade stand noch die Feinschicht vom Kreisverkehr in Richtung Schönberg auf dem Tagesprogramm. Gen Grafenau war schon der Markierungstrupp unterwegs gewesen, um Fahrbahnmarkierungen auf frisches Schwarz zu setzen. Durch Eberhardsreuth gab es noch Fräsungen, die mit kleineren Reparaturen Gehwege oder Kanalanschlüsse optimieren sollten und in Gumpenreit endete die Baustelle mit neuem Belag über neuer Wasserleitung schon vor einigen Tagen. „Über“ der Strecke war mit gutem Bauwetter dafür gesorgt, dass solche Arbeiten auch plangemäß eingetaktet werden konnten.

Nach der Asphaltierung der Hauptstrecke folgen die Asphaltierungsarbeiten auf den Nebenstrecken. Doch auch wenn eine Straße nach dem Asphaltieren „fertig“ aussieht, fehlen noch wichtige Details: Entlang des gesamten Straßenverlaufs noch Restarbeiten im Straßenraum erledigt werden, ebenso muss die Markierung aufgebracht werden, um die Verkehrssicherheit sicherzustellen. Die Beschilderung wird erneuert, auch Bankettbefestigungen sind für die Sicherheit wichtig, damit Räder nicht gefährlich im tiefen „Abseits“ gefangen werden. Das Setzen der Schutzplanken bildet dann das Endstück der Maßnahme.

Bürgermeister Martin Pichler atmet dennoch schon mal kräftig auf: „Wenn alles fertig ist, dann wird das eine unserer größten Infrastrukturmaßnahmen für Jahrzehnte gewesen sein. Ich bin froh, dass sich der Markt für seine Bürger so einbringen konnte, dass eine ursprüngliche Planung noch zur richtig runden Sache wurde, was kommunale Anschlüsse oder sonstiges Umfeld betrifft.“

Zugleich sprach er allen seinen Dank dafür aus, dass nach erster Sperrungsphase der Großteil der Aufregung auch wieder abklang: Natürlich sei es eine große Belastung für die Dörfer und Weiler, wenn plötzlich Blechlawinen die Ruhe und Sicherheit durchkreuzen. „Aber die meisten Umgeleiteten haben sich vernünftig verhalten, sich daran gewöhnt, ein paar extra Kilometer in Kauf zu nehmen und sich auf dem Weg in die Arbeit doch so zu drosseln, dass Anwohner und vor allem Kinder nicht gefährdet wurden. Wenn jetzt die Freigabe erfolgt, dann wird der letzte Unmut hoffentlich der Freude weichen, dass mit Kreisel und Brücke eine wieder funktionierende Schnittstelle an diesem wichtigen Mobilitätsdrehkreuz entstanden ist.“

− eb