Landau
"Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten"

Von der Massageliege bis zum Radl: Fundsachenversteigerung am Marktsonntag zieht viele Interessierte an

04.04.2022 | Stand 21.09.2023, 2:28 Uhr
Andrea Luderer-Ostner

Einen Rucksack mit Überraschungsinhalt versteigerte Hans Hermann vom Bürgerbüro für vier Euro. Der Auktionator war mit vollem Einsatz in seinem Element. −Fotos: Luderer-Ostner

Die Radl wurden von den vielen Interessierten unter die Lupe genommen, gefachsimpelt und mit Spannung die Versteigerung erwartet. Die Verwendungszwecke waren ganz unterschiedlich – vom Zweitfahrrad, bis zum Kommunionradl und einem Drahtesel für einen Studenten.

Am Sonntagnachmittag lud die Stadt Landau während des Marktsonntages auf dem Gelände der alten Stadtwerke zur Fundsachenversteigerung ein. Vieles hat sich angesammelt im Fundbüro von einer Armbanduhr über einen Motorrad- und Fahrradhelm bis zur Sporttasche mit unbekanntem Inhalt und dem Freizeitrucksack. Gelagert werden die Gegenstände im alten Stadtwerkegebäude. Der größte Teil der Versteigerung waren die Fahrräder, nämlich 25 Stück.

"Wir beginnen immer bei einem Euro", sagte Hans Hermann vom Bürgerbüro und startete mit Unterstützung seiner Kolleginnen Petra Sperl und Rita Wenninger, pünktlich um 14 Uhr mit der Versteigerung. Egal welches Fahrrad, vom Kinder- und Jugendrad bis zum Mountainbike für Erwachsene startete die Versteigerung immer mit einem Euro und durchgängig alle Käufer machten ein Schnäppchen, selbst noch wenn das höchste Gebot für ein Fahrrad für 30 Euro an den Mann ging.

Zügig ging die Versteigerung über die Bühne. Zwischendurch ratschen traute sich fast keiner, damit keinem ein Schnäppchen entging. Durchnummeriert standen die Fahrräder in einer Linie aufgereiht und so mancher Käufer pickte sich schon sein Fahrrad mit der entsprechenden Nummer heraus, um bei der Versteigerung zum Zug zu kommen.

Stolz und glücklich ist Josef Schöfbeck (9 Jahre) aus Parnkofen, der für 20 Euro ein tolles Jugend-Mountainbike ergatterte. "Eigentlich hätte er zur Kommunion ein Radl bekommen", erzählt seine Mama, aber jetzt darf sich Josef was anders wünschen.

Am Ende der Radlversteigerung blieben neun Fahrräder übrig, die jetzt wieder eingelagert werden und bei der nächsten Versteigerung an die Frau oder den Mann kommen. Hatte das ein oder andere Fahrrad doch einen Platten, kein Rücklicht oder brauchte einen Tropfen Öl, konnte mancher Hobbybastler wieder ein tolles Gebrauchtrad herstellen. "Alles fabrikneu – wir verkauf’ ma koa Glump", scherzte Hans Hermann und setzte die Versteigerung zügig fort.

Doch mit den Fahrrädern war es nicht abgetan. Papa Walter steigerte einige Radl und für seine Tochter Antonia Schuster (8 Jahre) gab es eine mobile Massageliege, verpackt in einer Tragetasche.

"Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten", sagte Hans Hermann und ruck zuck war Antonia die Besitzerin dieser Massageliege für einen Euro, über dessen Verwendung die junge Pilstingerin erst noch nachdenken muss. Eine Armbanduhr, ein Motorradhelm und Fahrradhelme waren im Angebot, sogar ein Freizeitrucksack mit Inhalt. "Der wird nicht verraten", sagte Hans Hermann und versteigerte die Überraschungstüte für vier Euro. Der junge Käufer darf sich jetzt über einen Rucksack, einen Fahrradhelm, Luftpumpe und einer Windjacke freuen. Innerhalb von 30 Minuten waren die rund 35 Fundstücke teilweise verkauft.

Wann die nächste Fundsachenversteigerung ist, gibt die Stadtverwaltung rechtzeitig bekannt.