Dingolfing-Landau
Vorbildcharakter: Landkreis will in den eigenen Gebäuden Energie und Wärme sparen

Landkreis tritt dem Energieeffizienznetzwerk Niederbayern bei

15.07.2020 | Stand 19.09.2023, 21:49 Uhr

Mit großem Herzblut wirbt und erklärt Prof. Petra Denk das Energienetzwerk Niederbayern. −F: bn

Mit dem Beitritt des Landkreises Dingolfing-Landau ist das Energieeffizienznetzwerk Niederbayern voll gefüllt und startklar. Zwölf Kommunen sind dabei und wollen von Experten jeweils bis zu zehn Gebäude untersuchen lassen, um energetische und thermische Einsparungen zu ermöglichen. Die Hoffnung ist, dass das Ganze einen Vorbildcharakter hat und viele Unternehmen und Privatleute angespornt werden, ebenfalls etwas zu tun.

Die Initiative zum Energienetzwerk hat Prof. Petra Denk von der Fachhochschule Landshut ergriffen. In einer Auftaktveranstaltung begeisterte sie die Landkreise Landshut, Rottal-Inn und Dingolfing-Landau. Zudem sind die Städte Landshut, Dingolfing und Pfarrkirchen, die Märkte Wallersdorf, Pfeffenhausen, Essenbach und Ergoldsbach sowie die Gemeinden Loiching und Tiefenbach dabei. Vor drei Jahren hat Petra Denk die ersten Netzwerke gegründet, diese sind inzwischen abgeschlossen. Also kommen jetzt neue Kommunen drei Jahre lang in den Genuss.

Das "Institut für systemische Energieberatung" als Träger des Netzwerkes ist angesiedelt an der Hochschule Landshut, kümmert sich um kommunale und betriebliche Energieversorgung, um die Umsetzung und vor allem um die Wirtschaftlichkeit. "Ich komme aus der Energiewirtschaft", berichtet Petra Denk, "mir ist die Wirtschaftlichkeit sehr wichtig". Schließlich sollen sich die Einsparungen rechnen. An der Hochschule beschäftigen sich zehn Professoren mit dem Thema "Energie".

Ein erster Hauptpunkt sei laut Denk die "kommunenspezifische energetische Beratung". Mit Netzwerktreffen möchte man genau auf die Teilnehmer abgestimmte Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. "Das erste Jahr dient der Datenaufnahme sowie Vor-Ort-Besichtigungen", erklärte Denk im Kreisausschuss in Dingolfing. Nach dem ersten Jahr soll erst das eigentliche Ziel des Netzwerkes definiert werden, im zweiten Jahr werden die Details bewertet und die Umsetzung beginnt, die im dritten Jahr abgeschlossen wird. Als Anreiz für die Kommunen dient, dass das Netzwerk eben für diese drei Jahre vom Projektträger Jülich gefördert wird.

Somit bleiben dem Landkreis noch 18000 Euro in den drei Jahren zu bezahlen. "Kostengünstiger können wir‘s nicht bekommen", erklärte Landrat Werner Bumeder und bekam vom Umweltausschuss die Zustimmung für den Beitritt. "Wir verpflichten uns zu keinerlei Maßnahmen", sagte Bumeder, hofft aber, dass durch die Überprüfungen Einsparungen aufgezeigt werden.

Elisabeth Wimmer betreut am Landratsamt Rottal-Inn das Projekt. Sie hat sich schon Gedanken darüber gemacht, welche zehn Gebäude dort getestet werden sollen. "Wir wollen eine fachkundige Einschätzung zu energetischen Maßnahmen", verspricht sie sich großen Nutzen vom Netzwerk. Gerade bei Schulen, denkt sie, könnten alle von einer Musterüberprüfung und vom Austausch untereinander profitieren. Sie erwartet ein Gesamtkonzept. Grundsätzlich glaubt sie in Sachen Energieeinsparungen, dass der Landkreis Rottal-Inn schon weit vorne dabei sei. Der Meinung ist auch der Landkreis Dingolfing-Landau.

"Pro Kommune 40 Beratertage" des Energienetzwerkes rechnet Petra Denk auf Nachfrage, so dass etwa fünf Mitarbeiter beschäftigt sein werden. "Ich lebe für die Energiewirtschaft und finde es superspannend", erklärt sie. Effizienz und Einsparungen – das treibe sie an. Sie ist schon jetzt gespannt auf die Ergebnisse der Vor-Ort-Besuche. Was soll umgesetzt werden? Noch viel gespannter ist sie dann auf die Endbewertung: Was ist umgesetzt worden?

− bn