Am Dienstag wurde es in der Doppelsporthalle nicht nur historisch, sondern auch kriminell, als Tanja Kinkel zur Lesung anreiste. Die Bestseller-Autorin trug Passagen ihres Romans "Grimms Morde" vor und somit fand in Reisbach nach langer Pause wieder einmal eine Kulturveranstaltung für die Öffentlichkeit statt.
Das Bücherei-Team nahm gerne das Angebot des St.-Michaelsbundes an, der derzeit eine Lesereise durchführt. So machte Tanja Kinkel erstmals Station in Reisbach. Zahlreiche Büchereien bewarben sich um eine Teilnahme, wobei sich die Verantwortlichen um die beiden Leiterinnen Viktoria Hofstetter und Cornelia Rehfeldt freuten, den Zuschlag erhalten zu haben. In den Regalen der Einrichtung steht schon seit Jahren Lesematerial der renommierten Autorin aus München.
Stoff gibt es genug, nachdem die studierte Germanistin bereits nach dem Verlassen der Uni ihren Wunschberuf ergriff und ihn seither ausübt. So entstanden im Lauf der Jahre viele Werke, darunter auch bekannte wie "Die Puppenspieler", dessen Begebenheiten sogar verfilmt wurden. Ebenfalls viele Leser fand der Gegenwartsroman "Götterdämmerung."
Die Autorin erzählte, dass sie gerade bei zeitgemäßen Handlungen vermehrt zur Recherche gefordert sei als bei historischen Inhalten, nachdem sie hier tatsächlich über umfangreiche Vorkenntnisse verfüge. Gerade diese liegen ihr besonders und hier fühlt sie sich am besten "Zuhause". Das ist auch für den Leser unschwer zu erkennen. Faszinierend findet sie einfach dieses gigantische Stoffgebiet, das sich bei "Reisen" in die verschiedenen Epochen auftut.
Ihr neues Werk ist bereits beendet. Der Termin der Veröffentlichung ist corona-bedingt noch nicht bekannt. Letztes Jahr brachte Tanja Kinkel ihr erstes Hörbuch "Die Gefängnisärztin" heraus.
"Grimms Morde" führt zurück in das neunzehnte Jahrhundert mit einer grausamen Mordserie: Aus Grimms Märchen werden Grimms Morde: Die Mätresse des hessischen Kurfürsten wird bestialisch ermordet, und die einzigen von der Polizei vorgefundenen Hinweise führen zu den Brüdern Grimm und zu den Schwestern von Droste zu Hülshoff. Nur die Zusammenarbeit der ungleichen Geschwisterpaare kann die Wahrheit über Morde und Märchen an den Tag bringen.
Viktoria Hofstetter begrüßte die Zuhörer, ehe Tanja Kinkel auch schon ihren Roman aufschlug. Vier verschiedene Stellen trug sie daraus vor, erzählte dazwischen ein wenig vom Hintergrund und nach der Lesestunde nahm sei sich gerne Zeit, um Fragen zu beantworten und Bücher zu signieren. Als Gastgeschenke warteten auf sie ein Kugelschreiber, gefertigt in der Region, ein Reisbach-Buch und, anstatt Blumen, der Gegenwert als Spende für die von ihr gegründeten Kinderhilfsorganisation "Brot und Bücher e.V", die sich für eine humanere Welt einsetzt.
Ebenfalls mit vor Ort war Christina Schnödt vom St.-Michaelsbund. Sie kam aus Regensburg.
